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Allgemein Positionen Wahlen

Wahlprogramm – Studentische Wahlen vom 4.12. bis zum 8.12.2023 an der Universität zu Köln

Die Juso Hochschulgruppe Köln setzt sich für ein Studium ein, das alle Studierenden frei von finanziellen und sozialen Zwängen absolvieren können. Im Fokus unserer Arbeit stehen dementsprechend die Studierenden – und damit der Einsatz für bessere Studienbedingungen, mehr studentischen Wohnraum, Beiträge zu verbesserter Mobilität und mehr Nachhaltigkeit und Inklusion an der Universität, sowie gegen jegliche sozialen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen, die diesen Punkten entgegenstehen. Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir eine Studierendenvertretung, die sich politisch engagiert und auch politische Bildung in der Studierendenschaft fördert.

Diese übergeordneten Themen möchten wir in den Gremien der studentischen Selbstverwaltung und der Universität weiterhin aktiv angehen.

1. Für eine solidarische und zukunftsorientierte Hochschullehre!

Studieren möglich machen

Momentan bedeutet studieren für viele einen enormen Druck: Man muss ständig Leistung erbringen, oft kommt vieles auf einmal. Um euch ein gesundes Studium zu ermöglichen, setzen wir uns für die Reduzierung von Prüfungslasten ein. Außerdem fordern wir von Uni und Studierendenwerk, dass die psychologischen Beratungsstellen ausgebaut werden, um sicherzustellen, dass ihr in schwierigen Situationen schnell und einfach Unterstützung bekommt. 

Unser besonderes Augenmerk liegt auf Studierenden erster Generation. Wir wissen, wie schwierig es sein kann, sich in einer neuen Umgebung zu orientieren. Wir setzen uns daher für die Anpassung von Prüfungsordnungen ein, sodass der Studieneintritt und die Abschlussarbeit besser betreut werden. Zudem stehen wir für den Aufbau zielgerichteter Beratungsangebote wie etwa einer Schreibberatung ein. Um allen gleichermaßen ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen, fordern wir zudem die bedarfsdeckende Entlohnung von Praxisphasen, z. B. im Lehramt oder in der Medizin. Es kann nicht sein, dass Studierende neben einem Vollzeitpraktikum noch arbeiten müssen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen!

Die Lehre modernisieren

In einem modernen Bildungssystem sollten alle die gleichen Chancen haben, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund oder der aktuellen Lebenssituation. Die Digitalisierung bietet uns die Chance, endlich alle Vorlesungen aufzuzeichnen und so allen zugänglich zu machen: Egal, ob ihr euch um ein Kind oder andere Familienmitglieder kümmert, krank seid oder arbeiten müsst: Ihr könnt auf die Inhalte zugreifen.

Wir sind zudem überzeugt: Studierende können selbst Verantwortung für ihren Lernerfolg übernehmen. Anwesenheitspflichten lehnen wir daher ab. Außerdem setzen wir uns für die Einführung des Bielefelder Modell ein, wonach Prüfungen beliebig oft wiederholt werden können und die Prüfungsanmeldung entfällt. Das Beispiel der Uni Bielefeld zeigt seit Jahren: Es ist umsetzbar und funktioniert!

Verwaltungskatastrophen verhindern

Die Univerwaltung ist zu bürokratisch und berücksichtigt die Auswirkungen Ihrer Entscheidungen auf Studierende kaum. Das führt bei vielen zu Frust, in einigen Fällen aber zu persönlichen Katastrophen – etwa, wenn man gegen seinen Willen exmatrikuliert wird. Wir setzen uns dafür ein, dass die Uni die Verwaltungsprozesse vereinfacht und darauf achtet, niemanden hinten runterfallen zu lassen! 

Die Juso HSG fordert daher:

  • Reduzierung von Prüfungslasten
  • Ausbau der psychologischen Beratungsstellen
  • Faire Entlohnung von Praxisphasen (z. B. Lehramt und Medizin)
  • Bessere Betreuung der Studieneingangsphase und der Abschlussarbeiten
  • Aufzeichnung aller Vorlesungen
  • Abschaffung aller Anwesenheitspflichten
  • Beliebige Wiederholbarkeit von Prüfungen & keine Prüfungsanmeldung (Bielefelder Modell)
  • Universitätsverwaltung im Sinne der Studierenden
  • Keine Prüfungen an Karneval

2. Studieren ist kein Luxusgut

Die Mietpreise in Köln sind im letzten Jahr im Schnitt erneut um mehr als 6,00% gestiegen, die Inflation liegt gleichzeitig bei mehr als 8,00%. Die soziale Belastung für Studierende ist enorm. Immer häufiger entscheiden sich junge Menschen gegen ein Studium, nicht aufgrund individueller Interessen oder Lebensentwürfen, sondern infolge finanzieller Zwänge. Studieren wird mehr und mehr zum Luxusgut, wir als Juso Hochschulgruppe sind nicht bereit dieser Entwicklung tatenlos zuzuschauen. Für uns ist klar, Studierende müssen jetzt in der Krise unkompliziert und unbürokratisch entlastet werden. Nur so kann ausgrenzende Elitenbildung verhindert werden und ein Studium für alle möglich bleiben.

Wir fordern die Landesregierung NRW auf, die Studierendenwerke (Mensen und Wohnheime) endlich anständig zu finanzieren. Das Kölner Studierendenwerk (KSTW) ist seit langem chronisch unterfinanziert. Aktuell werden wir Studierenden zur Kasse gebeten, um diese finanziellen Lücken zu füllen. Dafür gibt es den sogenannten Sozialbeitrag, dieser ist Teil des Semesterbeitrags und beträgt inzwischen 100€ pro Semester, 200€ im Jahr. Wir fordern die Landesregierung Nordrhein-Westfalens auf, diesen Missstand endlich zu beheben und die 200€ zu finanzieren. Durch eine Senkung des Semesterbeitrags um 100€ können Studierende effektiv und wirksam entlastet werden. Das ist uns mit Blick auf die sozialen Krisen besonders wichtig. 

Die Juso HSG fordert daher:

  • Ausbau der Wohnheimplätze um mittelfristig 10%der Studierendenschaft unterzubringen
  • Vergabe der Wohnheimplätze nach faireren und transparenten Kriterien
  • Mensapreise einfrieren
  • Die Übernahme des Sozialbeitrags durch das Land NRW und damit eine Senkung des Semesterbeitrages um 100€
  • Fortführung der Notschlafstelle
  • Bessere und mehr Informationen über die ,,Notkredite”, sodass mehr Studierende über diese Bescheid wissen
  • Tarifvertrag für studentische Beschäftige (TVStud)
  • Erhöhung des BAföGs auf 1400€ und Öffnung des BAföGs für alle!
  • Unbegrenztes Wechseln des Studiengangs ohne Verfall des BAföG-Anspruch mit zureichender Begründung!

3. ÖPNV kann mehr- Sicher und zuverlässig zur Uni

Mobilität in der Stadt muss sicher, ökologisch, bezahlbar und vielseitig sein. Jede*r Student*in hat das Recht auf reibungslose Mobilität, Verbindung und Selbstbestimmung ohne Auto! Studierende müssen auch in der Stadt weite Strecken zurücklegen und sind jeden Tag auf das Zusammenspiel von ÖPNV und z.B. KVB-Rädern angewiesen. Das Angebot in beiden Bereichen muss deutlich ausgebaut werden, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Eine verbesserte Infrastruktur für alle Studierenden ist daher weiterhin unser Ziel. Das beginnt mit sicheren Radwegen im Umfeld der Universität und mit einer zuverlässigen und fahrgastfreundlichen Taktung von Bussen und Straßenbahnen, die gemeinsam mit der Stadt, KVB und DB erreicht werden können. Denn eine funktionierende Infrastruktur im Bereich des ÖPNV ist ausschlaggebend für die Zukunft des Hochschulstandortes Köln und die Verkehrswende.

Deshalb setzen wir uns als Juso Hochschulgruppe für diese Forderungen ein:

  • Einführung eines bundesweiten Semestertickets
  • Eine bessere Koordination zwischen der DB und KVB im Bereich der Fahrplan-Gestaltung
  • Eine schnelle Förderung des barrierefreien, ökologischen und nachhaltigen ÖPNV
  • Längere und zuverlässigere Fahrtzeiten mit den Linien 18 und 142 – auch sonntags und nachts!
  • Sichere Fahrradwege auf dem und zu dem Campus und zu den Wohnheimen
  • Ausbau des Angebots der KVB-Fahrräder
  • Freie Verwendung der Next-Bike Fahrräder auch in anderen Städten
  • Einführung der Nutzung des ICE und IC in NRW, nach dem Marburger-Prinzip

4. Until we are all equal – für eine konsequente Antidiskriminierungsarbeit

Feminismus

Patriarchale Strukturen finden sich in allen Bereichen unserer Gesellschaft wieder, so auch an der Hochschule. Mit jeder höheren Qualifikationsstufe nimmt der Frauenanteil ab, feministische Perspektiven finden keinen Platz in der Lehre und Sicherheit vor sexualisierter und sexueller Gewalt und Machtmissbrauch bietet die Universität auch nicht. Um eine Hochschule für alle zu gestalten, muss die Universität feministisch werden.

Studierende sollten sich an der Universität sicher fühlen können. Die Uni sollte ein Ort sein, an dem sie Hilfe finden können, wenn sie diese benötigen. Deswegen muss es safer spaces an der ganzen Universität zu Köln geben. Die Kampagne EDELGARD der „Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt“ muss in allen Gebäuden der Universität zu Köln vertreten sein. Zudem braucht es transparentere und schnellere Beschwerdeverfahren, in denen gilt Opferschutz statt Täter*innenschutz!

Studierende mit Kind müssen eine zusätzliche finanzielle Unterstützung erhalten, zudem braucht es genügend Kinderbetreuungsangebote an der Universität. Außerdem muss ein Studium flexibel gestaltbar sein, damit die Familienplanung einem Studium nicht im Weg steht!

Für eine feministische Hochschule werden feministische Perspektiven in der Lehre benötigt. In der männerdominierten Wissenschaft muss ein Umdenken stattfinden, damit diverse Perspektiven unserer Gesellschaft berücksichtigt werden. Hierfür müssen beispielsweise Frauen, trans- und nicht binäre Personen insbesondere in der medizinischen Forschung berücksichtigt werden. Für eine feministischen Universität muss eine Wissenschaft, die die diversen Perspektiven unserer Gesellschaft abbildet, die Grundlage darstellen!

Klassismus

Bildung muss für alle zugänglich sein. So auch ein Studium. Der Bildungsstand und das Einkommen der Eltern darf nicht über die Bildungschancen entscheiden. Es braucht mehr Empowerment und Unterstützung von Erstakademiker*innen-Studierenden!

Barrierefreiheit

Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen werden zu oft bei der Wahl oder während ihres Studiums eingeschränkt, sogar von vornherein und währenddessen ausgeschlossen. Uns ist es wichtig, strukturell benachteiligte Gruppen zu stärken und zu unterstützen. Viele Anlaufstellen an der Universität sind Menschen mit Behinderung nicht bekannt oder schlecht ausgebaut. Labore sind häufig nicht barrierefrei zugänglich, barrierefreie Hörsäle sind eine Seltenheit.  

Barrieren im Physischen wie im Psychischen müssen abgebaut werden. Wir sprechen uns für adäquate Betreuung, Behandlung und Unterstützung in jedem individuellen Fall der Behinderung oder chronischer Erkrankung mittels Anlauf- und Informationsstellen an der gesamten Universität aus. Niemand sollte Barrieren verspüren, und niemand sollte durch solche Faktoren von seinem*ihrem Wunschstudium und Abschluss abgehalten werden.

Antidiskriminierung

Wir setzen uns dafür ein, dass Studierende ihr Studium frei von jeglichen Diskriminierungsformen führen können. Auch an der Universität zu Köln kommt es viel zu häufig zu Diskriminierungsübergriffen. Die Uni muss deshalb Studierende schützen, unterstützen und solidarisch mit Betroffenen sein.

Im Übrigen möchten wir im kommenden Jahr die wichtige Arbeit im Bereich der Antidiskriminierung bei den bestehenden Projekten des AStAs fortführen und ausweiten. Dazu gehört die Unterstützung des autonomen Queerreferats (AQUK), des BiPoC-Referats, sowie des autonomen Referats für anti-klassistisches Empowerment (fakE). Der Arbeit dieser Referate möchten wir eine größere Bühne geben. 

Die Juso HSG fordert daher:

  • kostenlose Menstruationsprodukte auf allen Toiletten
  • den Ausbau von safer spaces, zum Beispiel durch EDELGARD in allen Gebäuden
  • die Pflicht von feministischen Perspektiven in allen Studiengängen
  • eine Mindestquote von 50% Frauenanteil bei Neueinstellungen in allen Bereichen 
  • kein Platz für rassistische und sexistische Professor*innen
  • mehr Aufklärungsprogramme für Vorfälle sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch
  • flexiblere Arbeitszeiten für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen 
  • mehr Kinderbetreuungsangebote
  • Paritätische Besetzung von Berufungskommissionen und Vetorecht für Gleichstellungsbeauftragte
  • Vereinbarkeit von Care-Arbeit und wissenschaftlicher Arbeit durch Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetz, Schaffung von sicheren Teilzeitstellen und ausreichend Kinderbetreuungsangebote
  • den Ausbau des Personals im Servicezentrum Inklusion
  • proaktiv  Menschen mit Behinderungen auf den Nachteilsausgleich aufmerksam machen
  • barrierefreie Hörsäle, Labore und Lernplätze, z.B. durch Blindenschrift, deutliche farbliche Beschilderung, Aufzüge, Rampen
  • die Installation von induktiven Höranlagen in der Uni zur Unterstützung von hörgeschädigten Personen
  • ein Unterstützungsangebot der Universität  für Hörgeschädigte durch FM-Anlagen oder Gebärdensprachdolmetscher 
  • Unterstützung von Erstakademiker*innen
  • keine Verknappung der Masterstudiengänge/Professuren (#IchbinHanna)
  • Möglichkeit zur finanziellen Entlastung in kostenintensiven Studiengängen (Lehrbücher in Jura, Ausstattungen bei Zahnmedizin etc.)
  • Stärkung und Unterstützung der schon existierenden  Autonomen Referate für Interessenwahrnehmung strukturell benachteiligter Gruppen

5. Nie wieder heißt nie wieder – gegen Faschismus und Antisemitismus jeder Art

Antifaschismus

Rechtspopulismus und Rechtsextremismus sind in der Gesellschaft angekommen. Das zeigen die steigenden Umfragewerte für die AfD, sowie die gestiegene Toleranz und Akzeptanz für rechtsextremen Aussagen und Weltbilder. Dieser Trend wird auch von den der AfD nahestehenden, neurechten Stiftungen und Vereine wie Burschenschaften und Verbindungen befeuert. Welche großen Gefahren dies birgt zeigt sich zum Beispiel in den Anschlägen von Halle und Hanau. Vor allem in der Universität als Ort der Wissenschaft haben rechte Propaganda und Verschwörungserzählungen keinen Platz. Deswegen setzen wir uns als Juso HSG entschieden gegen diese Entwicklung und jegliche Form der Diskriminierung ein. Wir bekennen uns zum Antifa Arbeitskreis und stellen uns klar gegen Verbindungen und Burschenschaften. An der Universität muss in der Lehre und darüber hinaus über Propaganda und Populismus aufgeklärt werden, damit ein Ort geschaffen wird, an dem jeder Mensch willkommen ist.

Antisemitismus

Der Angriff der Hamas auf Israel hat auch in Deutschland eine neue Welle des Hasses gegenüber Juden und Jüdinnen ausgelöst. Wir als Juso HSG verurteilen den Angriff der Hamas und solidarisieren uns mit Israel. Vor allem in Deutschland liegt uns eine besondere Verantwortung für den Schutz von jüdischem Leben auf. Daher fordern wir eine Aufklärung über die Geschichte und der aktuellen Situation des Nahen Ostens. Des Weiteren setzen wir uns dafür ein, Personen jüdischen Glaubens vor Hass und Gewalt zu schützen.

Deshalb fordert die Juso HSG:

  • Politische Aufklärung und Bildungsveranstaltungen durch die Universität und den AStA
  • Keine Räume für die AfD und weitere faschistische oder antisemitische Gruppen an der Uni
  • Burschenschaften und Verbindungen aus der Matrikel streichen
  • Uneingeschränkte Fortführung des festival contre le racisme und der Aktionswochen gegen Antisemitismus
  • Politisierung der Studierendenschaft
  • Endlich eine konsequente Aufarbeitung der kolonialen und nationalsozialistischen Vergangenheit durch die Universität
  • Aufklärung über den Nah-Ost-Konflikt und die Geschichte Israels
  • Schutz von jüdischen Personen und jüdischen Räumen
  • Ablehnung der BDS-Bewegung
  • Keine Zusammenarbeit mit Antisemit*innen

6. Hoch die internationale Solidarität

Wir als Juso Hochschulgruppe verstehen uns als internationalistischer Verband. Der Hochschul- und Wissenschaftsbetrieb zeichnet sich bereits durch internationale und europäische Zusammenarbeit aus. Auch die Universität zu Köln positioniert sich als international ausgerichteter Forschungs- und Bildungsstandort. Jedoch sind längst nicht alle Voraussetzungen für einen offenen und internationalen Ort des Austauschs erfüllt. Vor dem Hintergrund der immer weiter zunehmenden Krisen ist eine internationale Forschung und Wissenschaft unabdingbar. Denn Krisen kennen keine Grenzen und Wissenschaft sowie Forschung sollten diese auch nicht kennen.

Wir als Juso-HSG fordern:

  • internationale Vergleichbarkeit von Abschlüssen & leichterte Anrechnung von Leistungen im Ausland
  • Abkehr von der zunehmenden Ökonomisierung der Hochschulen aufgrund des Bologna-Prozesses
  • Ausbau von kostenlosen Fremdsprachenangeboten 
  • Abkehr von den Kürzungen im Stipendienprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes 
  • Verbesserung der Studienbedingungen für internationale Studierende durch z.B. garantierte Wohnheimplätze

7. Eine moderne Uni ist eine klimagerechte Uni

Für eine nachhaltige und klimagerechte Zukunft muss auch die Universität zu Köln ihren Teil beitragen. Wichtigster Punkt ist dabei die Reduzierung von Treibhausgasen. Dies kann durch ein ökologisch vertretbares Essensangebot mit weniger Fleisch und unter Einbezug regionaler Zulieferer erreicht werden. Auch die Auswahl an veganen Alternativen muss dringend ausgebaut werden.

Aber um den Ausstoß zu verringern, brauchen wir auch mehr klimaneutrale Energie. Neben der Universität muss auch das KStW seinen Stromverbrauch schnellstmöglich auf 100% erneuerbare Energien umstellen. Ein wichtiger Punkt für uns ist außerdem der Ausbau der Solaranlagen auf Gebäuden der Universität.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Mehr vegane Produkte in der Mensa
  • Mehr Lieferant*innen aus der Region
  • Bau von Solaranlagen auf den Uni-Dächern
  • Klimaneutrale Uni durch Nutzung von 100% Ökostrom
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Allgemein Positionen Wahlen

Wahlprogramm – Studentische Wahlen vom 5.12. bis zum 9.12.2022 an der Universität zu Köln

Einmal Uni mit alles, bitte!

Wir als Juso Hochschulgruppe Köln setzen uns für ein Studium ein, das alle Studierenden frei von finanziellen und sozialen Zwängen absolvieren können. Im Fokus unserer Arbeit stehen dementsprechend die Studierenden — und damit der Einsatz für bessere Studienbedingungen, mehr studentischen Wohnraum, Beiträge zu verbesserter Mobilität und mehr Nachhaltigkeit und Inklusion an der Universität, sowie gegen jegliche sozialen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen, die diesen Punkten entgegenstehen. Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir eine Studierendenvertretung, die sich politisch engagiert und auch die politische Bildung in der Studierendenschaft fördert.

Diese übergeordneten Themen möchten wir in den Gremien der studentischen Selbstverwaltung und der Universität weiterhin aktiv angehen.

Folgende Unterpunkte liegen uns dabei besonders am Herzen:

1. Studieren ist kein Luxusgut

Energiekrise, eine steigende Inflation und ein extremer Wohnungsmangel drohen das Studieren zum Luxusgut zu machen. Studierende dürfen mit diesen Kostensteigerungen nicht alleingelassen werden.

Uni muss offen bleiben

Für uns ist klar, dass die Universität zu Köln geöffnet bleiben muss. Die Heizkosten dürfen nicht auf die Studierenden abgewälzt werden. Die Kölner Hochschulrektorenkonferenz kam zu dem Ergebnis, dass der Corona-Lockdown den Energieverbrauch der Uni Köln lediglich um drei Prozent gesenkt hat. Ein Energie-Lockdown ist daher sinnlos. Die Uni muss offen bleiben für alle!

Inflation

Die Inflation bekommen die Studierenden auch bei den Mensa- und Bistropreisen des Kölner Studierendenwerks (KSTW) zu spüren. Die Preise in den Mensen wurden zum Oktober 2022 um elf Prozent erhöht, in den Bistros um sieben Prozent. Für Anfang 2023 wird bereits mit weiteren Preisanpassungen gerechnet. Wir fordern, dass die Mensa- und Bistropreise nicht weiter steigen dürfen. Um das zu ermöglichen, muss das Land NRW die Studierendenwerke endlich angemessen finanzieren und seinen Zuschuss deutlich erhöhen. Aktuell zahlt das Land gerade einmal fünf Millionen Euro an das KStW pro Jahr. Dies deckt lediglich zwölf Prozent des Finanzierungsbedarfs des Kölner Studierendenwerks. Der Zuschuss ist zudem seit Jahren nicht gestiegen.

Die Armutsquote ist bei Studierenden fast doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung. Die Inflation trifft die Studierenden also besonders hart. Die Länder müssen endlich eine Einigung über die Auszahlung der 200 € finden, um die Studierenden zeitnah zu entlasten.

Wohnungsmarkt

Die angespannte Wohnungsmarktlage hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Die Wohnungssuche gestaltet sich für Studierende immer schwieriger. Um möglichst vielen Studierenden zu helfen, muss das Angebot an Wohnheimplätzen des KStW verbessert und ausgebaut werden. Im Geschäftsbericht des KStWs werden aktuell 4.836 Wohnheimplätze ausgewiesen. Demgegenüber stehen 80.000 Studierende an den verschiedenen Hochschulen der Stadt. Außerdem hat das KStW bereits zu Beginn des Wintersemesters die Mieten bei den Neuverträgen um durchschnittlich zwölf Prozent erhöht. Um eine Verbesserung und einen Ausbau der studentischen Wohnheime zu ermöglichen, muss sich das Land NRW finanziell stärker beteiligen. Der Zuschuss vom Land für die Studierendenwerke muss deutlich erhöht werden. 

Des Weiteren muss das langfristige Ziel der Bau neuer Wohnheime sein, um eine Wohnheimplatzgarantie für mindestens 10 Prozent der Studierenden und damit eine Verdopplung der Wohnheimplätze zu realisieren.

BAföG

Entscheidend für die Entlastung von Studierenden ist auch eine Verbesserung des BAföGs. Die BAföG-Erhöhung und -Reformen der Bundesregierung begrüßen wir. Das reicht aber nicht aus. Nach wie vor erhalten nur ca. elf Prozent der Studierenden BAföG. Wir setzen uns auf Landes- und Bundesebene dafür ein, die Beantragung des BAföGs zu vereinfachen und eine Öffnung des BAföGs für alle Studierende zu ermöglichen!

Die Juso HSG fordert daher:

  • Uni muss offen bleiben!
  • Einfrieren von Mensapreisen
  • eine schnelle und unbürokratische Auszahlung der “200-Euro-Pauschale” für Studierende. 
  • Bau neuer Wohnheime durch das KStW Wohnheimplatzgarantie für mind. 10 Prozent der Studierenden
  • mehr finanzielle Unterstützung des KStWs durch das Land NRW
  • Erhöhung des BAföGs auf 1400€ und Öffnung des BAföGs für alle!
  • keine Erhöhung des Semesterbeitrags

2. Aus Krisen lernen – studifreundliche Lehre!

Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise der universitären Lehre verändert. Es hat sich gezeigt, dass ein dauerhafter Verzicht auf Präsenzlehre nicht funktioniert. Trotzdem hat die Pandemie auch Verbesserungen in der Lehre mit sich gebracht, wie unter anderem die Möglichkeit der Aufzeichnung der Vorlesungen. Viele Studierende können an manchen Vorlesungen aufgrund von Nebenjobs oder anderen wichtigen Terminen nicht teilnehmen. Wir fordern daher, dass sämtliche Vorlesungen aufgezeichnet werden. Gleichzeitig dürfen keine Anwesenheitspflichten eingeführt werden. Es muss den Studierenden nach wie vor freigestellt sein, ihren Alltag flexibel zu gestalten.

Corona hat uns auch gezeigt, wie wichtig ein Lernplatz außerhalb der eigenen vier Wände ist. Gerade in Klausurenphasen sind die Uni-Bib und die Seminare aber schnell überfüllt. Wir benötigen mehr Lernplätze, die zudem mit Steckdosen ausgestattet sind.

Die Zahl an Studierenden mit psychischen Erkrankungen steigt in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Die Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal verstärkt. Um den Studierenden gezielt zu helfen, ist der Ausbau der psychologischen Beratungsstelle des KStWs dringend notwendig. Außerdem müssen die Ansprüche für Nachteilsausgleiche ausgeweitet werden und dabei insbesondere auch psychische Erkrankungen stärker erfassen.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Aufzeichnung von Vorlesungen
  • mehr Lernplätze (insbesondere mit mehr Steckdosen)
  • Ausbau des Zugangs zu Online-Bibliotheken
  • keine Anwesenheitspflichten
  • keine Prüfungsrestriktionen (flexible Anmeldung, Freiversuchsregelung)
  • Ausbau der psychologischen Beratungsstelle
  • Ansprüche auf Nachteilsausgleich ausweiten
  • Einsatz für studentisch verwaltete Räume 
  • mehr Erholungsräume auf dem Campus
  • Faire Entlohnung von Praxisphasen im Studium (Lehramt)

3. Uni für alle!

Feminismus

Patriarchale Strukturen finden sich in allen Bereichen der Hochschule wieder. Mit jeder höheren Qualifikationsstufe nimmt der Frauenanteil ab, feministische Perspektiven finden keinen Platz in der Lehre und Sicherheit vor sexualisierter und sexueller Gewalt bietet die Universität auch nicht. Um eine Hochschule für alle zu gestalten, muss die Universität feministisch werden.

Studierende sollten sich an der Universität sicher fühlen können. Die Uni sollte ein Ort sein, wo sie Hilfe finden können, wenn sie diese benötigen. Deswegen muss es safer spaces an der ganzen Universität zu Köln geben. Die Kampagne EDELGARD der „Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt“ muss in allen Gebäuden der Universität zu Köln vertreten sein. 

Für eine feministische Hochschule werden feministische Perspektiven in der Lehre benötigt. In der männerdominierten Wissenschaft muss ein Umdenken stattfinden, damit diverse Perspektiven unserer Gesellschaft berücksichtigt werden.

Deswegen fordern wir für eine feministische Universität zu Köln:

  • kostenlose Menstruationsprodukte auf allen Toiletten
  • den Ausbau von safer spaces, zum Beispiel durch EDELGARD in allen Gebäuden
  • die Pflicht von feministischen Perspektiven in Modulen 
  • eine Mindestquote von 50% Frauenanteil bei Neueinstellungen in allen Bereichen 
  • kein Platz für rassistische und sexistische Professor*innen – Unterstützung der Kritischen Intervention Fetchenhauer
  • mehr Aufklärungsprogramme für Vorfälle sexualisierter Gewalt
  • flexiblere Arbeitszeiten für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen 
  • mehr Kinderbetreuungsangebote

Klassismus

Wir fordern einen gerechten Zugang zu Bildung für alle.

Der Bildungsstand und das Einkommen der Eltern darf nicht über die Bildungschancen entscheiden.

Deswegen fordern wir:

  • Unterstützung von Erstakademiker*innen
  • keine Verknappung der Masterstudiengänge/Professuren (#IchbinHanna))
  • Möglichkeit zur finanziellen Entlastung in kostenintensiven Studiengängen (Lehrbücher in Jura, Ausstattungen bei Zahnmedizin etc.)

Barrierefreiheit

Eine Uni für alle braucht Barrierefreiheit überall. Uns ist es wichtig, strukturell benachteiligte Gruppen zu stärken und zu unterstützen.

Viele Anlaufstellen an der Universität sind Menschen mit Behinderung nicht bekannt oder einfach schlecht ausgebaut.

Für Barrierefreiheit an der Universität fordern wird:

  • den Ausbau des Personals im Servicezentrum Inklusion
  • proaktiv  Menschen mit Behinderungen auf den Nachteilsausgleich aufmerksam machen
  • barrierefreie Hörsäle, Labore und Lernplätze, z.B. durch Blindenschrift, deutlichere farbliche Beschilderung, Aufzüge, Rampen
  • die Installation von induktiven Höranlagen in der Uni zur Unterstützung von hörgeschädigten Personen
  • ein Unterstützungsangebot der Universität  für Hörgeschädigte durch FM-Anlagen oder Gebärdensprachdolmetscher 

4. Günstig und sicher zur Universität!

Das 9€-Ticket war für viele Studierende eine wichtige Entlastung. Das nun angekündigte Nachfolgemodell “49€-Euro Ticket” muss auch bei den Studierenden ankommen. Das Semesterticket muss deutlich günstiger werden und zu dem deutschlandweit gelten.

Aufgrund des Wohnungsmangels und der hohen Mietkosten in der Nähe der Universität, sind viele Studierende gezwungen, weiter weg und/oder außerhalb von Köln zu leben. Leider ist eine regelmäßige Anbindung, zum Beispiel zum Studierendendorf und zur Universität, vor allem nachts und an Sonn-und Feiertagen nicht vorhanden. Aber auch für Studierende in Köln ist die Verbindung zur Universität und nach Hause nicht immer gegeben. Die Linie 142 fährt nachts und an Sonntagen gar nicht, obwohl Einrichtungen der Universität, wie zum Beispiel die Bibliothek, noch geöffnet sind. 

Zu der schlechten ÖPNV-Infrastruktur kommt noch dazu, dass es kaum KVB-Fahrräder an der Uni gibt, auf die die Studierenden ausweichen können. Findet man eins, reicht die Reichweite nicht aus, sodass Studierende, die nicht im Stadtzentrum leben, nicht nach Hause kommen mit dem KVB-Fahrrad. 

Eine verbesserte Infrastruktur für alle Studierenden ist weiterhin unser Ziel. Es kann nicht sein, dass es teils keine Möglichkeit gibt an die Universität zu kommen und dass an Straßen in der Nähe der Universität (wie zum Beispiel der Luxemburgerstraße) keine sicheren Fahrradwege vorhanden sind.

Deshalb fordert die Juso HSG:

  • regelmäßige Fahrten der Linie 18 nachts für die Verbindung ins Studierendendorf 
  • regelmäßige Fahrten der Linie 142 nachts und sonntags 
  • sichere Fahrradwege um die und zur Universität
  • mehr KVB-Fahrräder in der Nähe der Universität mit mehr Reichweite innerhalb Kölns 
  • kostenfreies bundesweites Semesterticket

5. Klimagerechte Universität zu Köln – jetzt!

Die Klimakrise zieht sich durch jeden Lebensbereich und wird vor keinem Halt machen. Aus diesem Grund und für die zukünftigen Studierenden ist es unsere Pflicht und die der Universität dem Problem entschieden gegenzusteuern und nachhaltig als Vorbild für andere Hochschulen voranzugehen. 

Die Universität muss in erster Linie den Klimanotstand ausrufen.

Wir müssen uns selbst immer wieder vor Augen führen, was unser eigenes Handeln bedeutet und in Relation zur Klimaschädlichkeit stellen.

Dabei ist auch das Angebot der Mensen ein klarer Schlüsselfaktor, den wir beeinflussen wollen. Ein ökologisches-vertretbares Angebot an Gerichten ist ein wichtiger Schritt, um der Krise effektiv entgegenzutreten. Der Ausbau an Alternativen zu fleischhaltigem Essen sorgt nicht nur für mehr Klimaverträglichkeit, sondern gibt der wachsenden Gruppe an vegetarisch und vegan lebenden Studierenden mehr Auswahl bei der Frage, was heute auf den Teller kommt.

Außerdem muss die Universität verpflichtend darauf achten, bei Sanierungen klimafreundliche Materialien zu verwenden, als auch Sanierungen dem Neubau vorzuziehen und möglichst die Gebäude zu sanieren, die einen hohen Energieverbrauch haben.

Die Universität sollte, auch aus aktuellem Anlass, eine Energie-Eigenerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Universität einrichten. Vor allem muss auf die Energieversorgung bei zukünftigen Sanierungen und möglichem Neubau verpflichtend darauf geachtet werden, z.B. durch erneuerbare Energien auf den Dächern.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Einführung einer Klima-Verträglichkeitsprüfung für universitäre Projekte
  • mehr vegetarische und vegane Gerichte in den Mensen
  • Ausbau der lokalen Lieferant*innen
  • Wiedereinführung des Bio-Gerichts und Ausweitung dieses auf andere Mensen
  • Verwendung von klimafreundlichen Materialien bei Sanierungen
  • mehr erneuerbare Energie durch Eigenerzeugung (Photovoltaik-Anlagen)

6. Alerta, alerta, antifascista!

Rechtspopulismus und Rechtsextremismus bekommen immer mehr Zuspruch und führten zu den schrecklichen Anschlägen von Halle oder Hanau. Der Aufstieg der AfD und Förderungen ihr nahestehender Stiftungen und Vereine verstärken das neurechte Netzwerk, zu dem auch deutschnationale Burschenschaften und Verbindungen gehören. Wir als Juso HSG setzen uns daher gegen jegliche Form von Diskriminierung ein und wollen im AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) klar machen, dass es an der Universität keinen Platz für rechtes Gedankengut gibt, deswegen bekennen wir uns klar zum Antifa Arbeitskreis. Sowohl unter Lehrenden als auch unter Studierenden muss aktiv gegen rechte Propaganda aufgeklärt werden, um eine offene, vielfältige und tolerante Universität zu erhalten und zu fördern. 

Wir als Juso HSG fordern deswegen:

  • politische Bildungsveranstaltungen
  • Ablehnung der BDS-Bewegung – kein Platz für Antisemitismus
  • Fortführung des festival contre le racisme und der Aktionswochen gegen Antisemitismus
  • keine Räume der AfD an der Uni
  • politische Bildung und Aufklärung durch AStA, Politisierung der Studierendenschaft
  • Auseinandersetzung der Universität zu Köln mit ihrer kolonialen Vergangenheit und Rückgabe von Kolonialgütern
  • Burschenschaften und Verbindungen aus der Matrikel streichen

7. Hoch die internationale Solidarität!

Wir als Juso Hochschulgruppe verstehen uns als internationalistischer Verband. Der Hochschul- und Wissenschaftsbetrieb zeichnet sich bereits durch internationale und europäische Zusammenarbeit aus. Auch die Universität zu Köln positioniert sich als international ausgerichteter Forschungs- und Bildungsstandort. 

Jedoch sind längst nicht alle Voraussetzungen für einen offenen und internationalen Ort des Austauschs erfüllt. 

Deshalb fordern wir:

  • internationale Vergleichbarkeit von Abschlüssen & leichterte Anrechnung von Leistungen im Ausland
  • Abkehr von der Ökonomisierung der Hochschulen durch den Bologna-Prozess
  • Ausbau von kostenlosen Fremdsprachenangeboten 
  • Abkehr von den Kürzungen im Stipendienprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes 
  • Verbesserung der Studienbedingungen für internationale Studierende durch z.B. garantierte Wohnheimplätze

Dafür bitten wir Euch um Eure Stimme.

Eure Juso HSG

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Allgemein Positionen Wahlen

Wahlprogramm – Studentische Wahlen vom 15.11. bis zum 19.11.2021 an der Universität zu Köln

Die Juso Hochschulgruppe Köln setzt sich für ein Studium ein, das alle Studierenden frei von finanziellen und sozialen Zwängen absolvieren können. Im Fokus unserer Arbeit stehen dementsprechend die Studierenden – und damit der Einsatz für bessere Studienbedingungen, mehr studentischen Wohnraum, Beiträge zu verbesserter Mobilität und mehr Nachhaltigkeit und Inklusion an der Universität, sowie gegen jegliche sozialen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen, die diesen Punkten entgegenstehen. Um diese Ziele zu erreichen brauchen wir eine Studierendenvertretung, die sich politisch engagiert und auch politische Bildung in der Studierendenschaft fördert.

Diese übergeordneten Themen möchten wir weiterhin den Gremien der studentischen Selbstverwaltung und der Universität weiterhin aktiv angehen.

 Folgende Unterpunkte liegen uns dabei besonders am Herzen:

1. Nicht zurück zu normal – Weniger Belastung und bessere Studienbedingungen als Lehren aus Corona

Aufgrund Corona bemerken wir aktuell dieses Problem mehr denn je. So ist der Anteil der Studierenden mit psychischer Beeinträchtigung von 2012 bis 2020 von 3% auf 10% angestiegen. Hinzu kommt eine Dunkelziffer, die sicherlich höher liegt. Grund hierfür ist unter anderem der steigende Stress im Uni-Alltag und der Druck mit dem viele Studierende arbeiten müssen. So sitzen Studierende noch bis tief in die Nacht in der Bibliothek, um für eine Prüfung am nächsten Tag zu lernen, obwohl sie schon seit 3 Wochen fit sind. 

Dieser psychische Druck hat sich nun durch Corona nochmal verstärkt

Durch die andauernde Digital-Lehre an der Uni hat sich der soziale Alltag mehr denn je vor den Laptop in einem 10 qm Zimmer verschoben. Hier sitzen Studierende dann stundenlang vor dem Bildschirm ohne einen persönlichen Austausch mit Kommiliton*innen. 

Viele Studis beklagen den immensen Druck, der durch die entstandene Einsamkeit noch verstärkt wurde. Viele haben infolgedessen das Studium abgebrochen oder gar nicht erst begonnen. Viele wissen nicht was es bedeutet zu studieren und viele wiederum verlieren sich in diesem Leben. Um diese Belastungen zu verringern, fordern wir: 

Die Juso HSG fordert daher:

  • 2. Mahnung vor Exmatrikulation auf schriftlichen Weg
  • Nachschreibetermine im gleichen Semester 
  • Mehr und bessere Lernplätze 
  • Abschaffung der Maskenpflicht am Platz (Aber 3G-Regel)
  • Regelstudienzeit abschaffen 
  • Modul im Studium Integrale für eigenen Umgang mit psychischen Problemen 
  • Beratungsstelle für psychische Probleme wieder Face-to-Face
  • Mehr Werbung für bestehende Angebote 
  • Jura: Platzgarantie in AGs für alle Studierende

2. Keine Ausnahme – Studentische Arbeitsbedingungen und TVStud

Die ca. 2.000 studentischen Hilfskräfte (“SHKs”) gehören zum Rückgrat von Lehre und Forschung an der Uni Köln. Ohne sie würden viele Tutorien und Seminare nicht mehr stattfinden, die Bibliotheken müssten schließen und noch vieles mehr.
Trotzdem sind die Arbeitsbedingungen für SHKs miserabel. Kettenbefristungen von oft nur 6 Monaten oder weniger führen zu ständiger Unsicherheit, die Urlaubsansprüche sind ungenügend geregelt oder viel zu gering. Auch eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall muss selbstverständlich werden. Und vor allem: Die Löhne von 10,20 € pro Stunde müssen auf ein existenzsicherndes Niveau steigen und für die Menschen, die von ihrem Nebenjob abhängig sind, auch zum Leben in einer teuren Stadt wie Köln reichen!
Dazu kommt, dass Studierende in einem Machtverhältnis zu ihren Arbeitgeber*innen stehen und sich oft nicht trauen, Probleme anzusprechen, wenn der*die Chef*in beispielsweise gleichzeitig auch der*die eigene Dozent*in ist.

Alle genannten Verbesserungen sind für alle anderen Angestellten, egal ob Hausmeister*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen oder Verwaltungsmitarbeiter*innen, längst Standard. Denn sie alle sind geschützt durch den Tarifvertrag der Länder. Wir als Juso-Hochschulgruppe stellen uns daher hinter die bundesweite TVStud-Initiative, die Kölner TVStud-Bewegung und die Gewerkschaften. TVStud ist eine Bewegung von studentischen Beschäftigten in vielen Städten Deutschlands, die sich für einen Tarifvertrag und bessere Arbeitsbedingungen einsetzt.

Die SHK-Räte an den Hochschulen in NRW sind gefährdet, seitdem diese durch das neue “Hochschulfreiheitsgesetz” der schwarz-gelben Landesregierung nicht mehr verpflichtend sind. Diese Bedrohung der demokratischen Teilhabe lehnen wir ab, Mitbestimmung der studentischen Beschäftigten ist für uns nicht verhandelbar!

Die Juso HSG fordert daher:

  • Erhalt des SHK-Rats an der Uni Köln
  • Im AStA wollen wir sich organisierende SHKs und die TVStud-Initiative fördern
  • Mehr Auskünfte über Arbfeitsbedingungen von SHKs an der Uni Köln und keine Blockadehaltung durch die Uni
  • Einführung eines Tarifvertrags für studentische Beschäftigte (TVStud) in NRW bzw. Integrierung dieser in den TVL (Tarifvertrag der Länder)
  • Damit einhergehend unterstützen wir die Forderungen von TVStud Köln:
    Höhere und regelmäßig steigende Löhne; Mindestvertragslaufzeiten; klare Urlaubsansprüche; Lohnfortzahlung im Krankheitsfall; Mitbestimmung z.B in Personalräten

3. Reiche Eltern für Alle! – Offene und soziale Hochschule durch gerechtes Bafög und Chancengleichheit

Unsere Uni muss für alle Studieninteressierten unabhängig von ihrer Herkunft zugänglich sein. Niemand darf schlechtere Chancen sowohl auf einen Studienplatz als auch auf einen Erfolg des Studiums haben, nur weil er oder sie als erste*r in seiner Familie studiert, keine deutsche Staatsbürgerschaft hat, oder aus verschiedenen Gründen wie einer Schwangerschaft länger studiert. Wir setzen uns daher für ein freies, gleiches und flexibles Studium für Alle ein.
Aus diesem Grund sollten für ausländische Studierende die gleichen Zugangsbedingungen wie für inländische Studis gelten, es darf keine zusätzlichen (finanziellen) Hürden geben. Dies gilt selbstverständlich auch für finanziell schwächere Studierende. Bildung und Wissenschaft dürfen als wertvolle gesellschaftliche Güter nicht an die finanziellen Möglichkeiten eines Menschen gekoppelt sein.

Als Instrument zur Herstellung von Chancengleichheit muss deswegen das BAföG endlich reformiert und deutlich ausgebaut werden. In diesem Jahr “feiert” das BAföG 50-jähriges Jubiläum, bei der Einführung wurde fast die Hälfte der Studierenden gefördert, heute sind es nur noch 10(!) %. Und noch viel schlimmer: Nur die Hälfte der Studis aus Arbeiter*innen-Haushalten bekommen BAföG. Das ist für uns nicht hinnehmbar!
Die Universität soll die Lebensumstände aller Studierenden berücksichtigen. Denn viele haben neben der Universität auch andere Verpflichtungen, die ihren Zeitplan begrenzen. Sei es der Nebenjob zur Finanzierung oder das eigene Kind – es gibt zahlreiche Gründe, warum für einige Studierende eine flexible Zeitgestaltung wichtig ist. All dies ist erforderlich, damit die Universität zu Köln ein Ort des Wohlfühlens und Oase des Proletariats sein kann.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Gebührenfreiheit für alle Studierenden unabhängig von Geburtsland und Staatsangehörigkeit
  • einen höheren BAföG-Satz und weniger Bürokratie beim BAföG-Antrag
  • familien, alters-, regelstudienzeit-, einkommen-, leistungsunabhängiges BAföG als 100%-igen Vollzuschuss 
  • kostenfreie Sprachkurse für ausländische Studierende.
  • Die Abschaffung der Regelstudienzeit und die Einführung eines kostenlosen Teilzeitstudiums
  • Politischer und praktische Unterstützung des AStA für die autonomen Referate, die benachteiligte Studierende unterstützen: Autonomes Elternreferat, BiPoC-Referat, Referat für antiklassistisches Empowerment, autonomes Ausländer*innenreferat, autonomes Queerreferat, autonomes Referat Studieren ohne Schranken

4. Uni 4.0 – Juso HSG für mehr Digitalisierung in Lehre und Verwaltung

Digitale Lehre

Wir befinden uns nun im vierten Corona-Semester. Vorlesungen, die digital nur von einem leeren Ilias-Ordner begleitet wurden fanden bis zuletzt ausschließlich online statt. Datenschutzrechtliche Probleme, die stets als Einwand gegen Live-Übertragungen von Vorlesungen eingebracht wurden, konnten schlagartig gelöst werden. Zwei Jahre lang haben Studierende nun erlebt, wie digitale Lehre funktionieren kann – dennoch hat die Universität zu Köln in Sachen Digitalisierung der Lehre längst nicht ihre Höchstleistung erreicht. 

Manche Professor*innen luden in den vergangenen Semestern ausschließlich Audio-Aufnahmen als Vorlesungen hoch, die Studis mit einer dazugehörigen Powerpoint-Präsentation begleiten sollten. Um solche Vorlesungen ohne ständiges wechseln des Fensters – etwa zum zurückspulen, nachlesen oder korrigieren – zu hören, brauchen manche Studis drei Endgeräte: eines, um die Audiodatei abzuspielen, eines, um die Powerpoint-Folien lesen zu können und eines, um am Laptop mitzutippen. 

Gerade Studis die Hör- oder Sehschwächen haben, sind davon betroffen. Die Umsetzung dieser Form von digitaler Lehre scheitert nicht nur an der Größe des Schreibtischs. Eine Vielzahl von Studis kann sich so viele Endgeräte schlicht nicht leisten. 

Die vergangenen Semester haben aber auch gezeigt, dass das Problem nicht immer auf Seiten der Studis behandelt werden muss. Selbst im dritten digitalen Semester kam es vor, dass Lehrkräfte ganze Vorlesungen ausfallen lassen mussten, weil sie ihre Folien während Zoom-Meetings nicht einblenden konnten. Das zeigt zum einen, dass Lehrkräfte digital viel breiter aufgestellt werden müssen

Zum anderen zeigt es aber auch, dass Lehrkräfte sich in Sachen Digitalisierung viel zu stark auf ihren studentischen Hilfskräften und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen ausgeruht haben –  und es immernoch tun. 

Nun hat aber ein neuer Abschnitt der Lehre während Corona begonnen. Manche Vorlesungen sind schon zur Präsenz zurückgekehrt. Da aber nicht alle Vorlesungen in Präsenz stattfinden, müssen sich Studis teilweise unmittelbar nach einer Präsenzveranstaltung bei einem Zoom-Meeting zuschalten.

Dabei zeigt sich erneut ein Problem, dass schon weit vor Corona bestand und jetzt nur verschärft wurde. Es gibt zu wenige Arbeitsplätze an der Universität zu Köln. Wir als Juso-Hochschulgruppe wollen uns deshalb dafür einsetzen, dass die Universität zu Köln Arbeits- und Lernplätzen endlich Priorität gibt. 

Und auch wenn wir noch abwarten müssen, wie die Universität zu Köln die digitale Lehre im Laufe dieses ersten Hybrid-Semesters anpasst, fordern wir, dass diese Punkte auch über Corona hinweg behandelt werden!

Die Juso HSG fordert daher:

  • Ein verpflichtendes Seminar zur Nutzung verschiedener digitaler Tools für alle Lehrkräfte
  • leicht nutzbare und einheitliche Tools für Online Vorlesungen
  • Den Erhalt von digitalen Angeboten zur dezentralen Verfolgung von Vorlesungen 
  • mehr Laptops beim Notebookverleih des AStAs
  • Mehr Open-Source Zugang zu Standardwerken 

Digitale Verwaltung 

Eine moderne Universität braucht eine digitalisierte Verwaltung. Eine Bearbeitungszeit von bis zu fünf Werktagen bei E-Mail Anfragen an das Studierendensekretariat ist dabei nicht hinnehmbar und insbesondere gegenüber Erstsemestern unfair. Wir fordern daher eine Verkürzung des Bearbeitungszeitraums auf maximal einen Werktag.                                                                                                                                

Um das in der Praxis umzusetzen muss zweierlei passieren. Zum einen muss das Studierendensekretariat personell aufgestockt werden. Hier ist uns wichtig, dass die neuen Beschäftigten unbefristete Arbeitsverträge erhalten und nach Tarif bezahlt werden. Nur so kann die Universität sowohl den Interessen ihrer Studierenden als auch ihrer Beschäftigten gerecht werden.               

Zum anderen muss die Uni ihre Websites übersichtlicher gestaltet werden. Es kann nicht sein, dass wichtige Infos, zum Beispiel bei KLIPS 2.0, verstreut und an verschiedensten Stellen regelrecht versteckt werden. 

Wir fordern, dass Schlüsselinformationen gebündelt und an mehreren Stellen hinterlegt sein müssen. Eine übersichtlichere Website klärt viele Fragen bereits von selbst. Das reduziert die Anzahl der Anfragen und entlastet somit das Studierendensekretariat.                                                                          Der Telefonservice ist leider auch oft überlastet und bietet keine echte Alternative.
Die von uns geforderte Beschleunigung der E-Mail Bearbeitung würde beim Telefonservice ebenfalls für Entlastung sorgen und die Telefone für wirklich komplexe Anfragen freihalten.

Außerdem muss die Anzahl der Steckdosen in den Gebäuden der Universität erhöht werden, da mittlerweile so gut wie alle Studierenden im Neuland des Internets angekommen sind.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Beschleunigung des E-Mail Verkehrs (auf 1 Werktag)
  • Mehr Servicepersonal im Studierendensekretariat
  • Uni-Websites übersichtlicher gestalten
  • Mehr Steckdosen

5. Wohnheim-Party statt Luxus- Appartements – Juso-HSG für mehr bezahlbaren Wohnraum

Der dringende Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum in Köln ist schon lange kein Geheimnis mehr. Besonders zum Semesterstart wird die Not immer wieder deutlich. Nicht selten sind Wohnungsbesichtigungen mit 20 weiteren Interessenten. Deutlich wird die schwierige Lage besonders an der Gegenüberstellung von 325 € BAföG-Wohnpauschale und durchschnittlich 440€ Aufwendung von Studierenden für Miete und Nebenkosten in Köln. 

Das ist speziell für finanziell schwächere Studierende, ausländische Studierende oder Studierende mit Kind ein Problem. Die Wahl des Studienortes oder überhaupt die Aufnahme eines Studiums wird dadurch erschwert oder sogar verhindert. 

Die Wohnungsnot lässt sich auch am Mangel von Wohnheimplätzen des Kölner Studierendenwerk ablesen. Im Geschäftsbericht des Jahres 2019 werden lediglich 4.797 Wohnheimplätze ausgewiesen. Dem gegenüber stehen 100.000 Studierende an den verschiedenen Hochschulen in der Stadt. 

Viele Studierende sind dadurch gezwungen neben dem Studium zu arbeiten, da BAföG oder die Unterstützung durch die Eltern nicht ausreichen. 

Eine Folge kann außerdem die Verdrängung an den Stadtrand sein und damit einhergehend eine Erschwerung der Teilnahme am sozialen Leben. 

Wir als Juso Hochschulgruppe setzen uns deshalb für mehr bezahlbaren Wohnraum ein. Wir fordern ebenso wie das KStW die Zusammenarbeit von Uni, Stadt und Land, damit mehr bezahlbare Grundstücke und Gebäude den Studierenden als Wohnraum zur Verfügung gestellt werden können. 

Das könnte z.B. durch das städtische Vorkaufsrecht bei Grundstücken realisiert werden.

Dieses Vorkaufsrecht wollen wir ganz konkret anwenden bei dem in den nächsten Jahren frei werdenden Justizzentrum an der Luxemburger Straße. Mit dem beschlossenen Neubau und vorübergehenden Umzug in die benachbarte, ehemalige Arbeitsagentur wird ein großes Gebäude in direkter Nachbarschaft zur Universität nutzbar für studentischen Wohnraum. Es darf hier nicht wieder, wie bereits bei der ehemaligen Arbeitsagentur geschehen, eine Chance für bezahlbaren Wohnraum verpasst werden. 

Wir fordern daher die ernsthafte Auseinandersetzung darüber, wie Gebäude oder Grundstück den Studierenden Kölns zugute kommen kann.  

In Form eines Bürgerbegehrens möchten wir auf die Stadt und das Land Druck aufbauen, damit die Fläche nicht erneut an den höchstbietenden Investor geht.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Bau neuer Wohnheime durch das Kölner Studierendenwerk
  • Unterstützung durch die Stadt durch Grundstücksverkauf oder Erbpacht an das KSTW, auch durch Ausübung des Vorkaufsrechts
  • Langfristig ein Wohnheimplatz für alle Studis, die sich dafür bewerben
  • Umwandlung des Justizzentrums in ein Studierendenwohnheim des KSTW mit über 1.000 Wohnheimplätzen
  • Mehr Druck durch AStA und Uni auf die Entscheidungsträger bei Stadt und Land

6. Nachhaltigkeit und Mobilität – Ausbau von Fahrrad, ÖPNV und Mensa-Angebot

Nachhaltige Uni Köln

Für eine nachhaltige und klimagerechte Zukunft muss auch die Uni Köln ihren Teil beitragen. Wir als Universität müssen auch Vorbild für andere Einrichtungen sein und aufzeigen, wie diese nachhaltige Zukunft aussehen kann. 

Wichtigster Punkt ist dabei die Reduzierung von Treibhausgasen. Dies kann ökologisch vertretbares Essens-Angebot mit weniger Fleisch und unter Einbezug regionaler Zulieferer erreicht werden. Auch die Auswahl an veganen Alternativen muss dringend ausgebaut werden.


Aber auch um den Ausstoß sonst zu verringern, brauchen wir mehr klimaneutrale Energie. Neben der Universität muss auch das KStW ihren Stromverbrauch schnellstmöglich auf 100% erneuerbare Energien umstellen. Ein wichtiger Punkt für uns ist außerdem auch der Ausbau der Solarenergie auf Gebäuden der Universität.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Mehr vegane Produkte in der Mensa
  • Noch mehr Lieferanten aus der Region
  • Bau von Solaranlagen auf den Uni-Dächern
  • Klimaneutrale Uni durch Nutzung von 100% Ökostrom

Ausbau der Fahrrad- und ÖPNV-Infrastruktur

Aufgrund des akuten Wohnungsmangel sind Studierende regelmäßig gezwungen weiter außerhalb von Köln zu leben. Nur leider fehlt es dort oft noch an Infrastruktur, um Studis sicher und einfach Richtung Uni zu bringen. So fährt die Linie 18 abends und nachts nicht mehr regelmäßig nach Hürth-Efferen und damit ins dortige “Studierenden-Dorf”. 

Ein anderes Problem ist die fehlende Möglichkeit, mit der Linie 142 auch sonntags zur Universität zu kommen. Obwohl viele Studis sonntags beispielsweise die Bibliotheken nutzen, fährt die 142 nicht und Studis von außerhalb müssen längere Umwege in Kauf nehmen.

Viele Studierende nutzen oft und gerne das Angebot der KVB-Leihräder. Allerdings besteht in den Gebieten Kölns, die weiter entfernt vom Zentrum liegen, oft nicht die Möglichkeit dieses Angebot wahrzunehmen. Zum einen gehören diese Gebiete oft nicht mehr zum Abstell-Gebiet nach KVB-Regularien und in diesen Gebieten fehlen dann auch regelmäßig die Stationen, an denen die Fahrräder abgestellt werden können. Zudem stehen noch nicht genügend KVB-Fahrräder an der Universität zur Verfügung.

Eine verbesserte Infrastruktur für die Studierenden ist weiterhin unser Ziel. Studis sind häufig dazu gezwungen, sich auf Straßen wie z.B. der Luxemburger und der Berrenrather Straße teils ohne Fahrradweg fortzubewegen. Diese akute Gefahr für Fahrradfahrende muss noch stärker angegangen werden. 

Die Juso HSG fordert daher:

  • Bus 142 auch sonntags zur Uni
  • Linie 18 in einer häufigeren Taktung: explizit ab 20 Uhr nach Hürth
  • Mehr Leihräder an den Fakultäten der Universität
  • Im AStA wollen wir Druck auf die Stadt machen für den weiteren Ausbau der Radwege 

7. Until we are equal – Für konsequente  Gleichstellung und Antidiskriminierung

Feminismus

Knapp 50.000 Studis studieren an der Universität zu Köln. Davon liegt der Anteil der weiblich gelesenen Studis bei ca. 60%. Doch diese Zahlen dürfen nicht zum Trugschluss führen, dass weiblich gelesene Personen in allen Studiengängen so stark vertreten sind. 

Besonders in den MINT-Fächern sind die Geschlechter noch nicht ausgewogen repräsentiert. Hier ist es deshalb notwendig, dass die Universitäten  Einblicke in die MINT-Fächer durch ein umfassendes Programm zum alljährlichen Girl`s Day der Schüler*innen zu ermöglichen. Diese Einführungstage sollten aber auch für geschlechtliche Minderheiten offen gehalten werden. So kann die Universität langfristig ihren Standort als Hort der (Natur-) Wissenschaften stärken und ihrem Ruf als “Uni für alle” gerecht werden.

Denn das Patriarchat und dessen gewaltvollen Auswirkungen nehmen in jeglichen Teilen unserer Gesellschaft einen festen Platz ein. So auch an unseren Hochschulen und an der Universität zu Köln.

Dies zeigt sich vor allem an der mangelnden Repräsentanz von Frauen und die fehlende Diversität sowohl in der Wissenschaft als auch in der Lehre.

Leider nimmt der Frauenanteil immer noch bei jeder weiteren universitären Qualifikationsstufe ab. Dabei stellt insbesondere der geringe Frauenanteil in MINT-Fächern ein großes Problem dar. Hierfür braucht es unter anderem Frauenmindestquoten von 50% bei Neuberufungen von Professuren!

Studierende mit Kind müssen eine extra finanzielle Unterstützung erhalten , zudem braucht es genügend Kinderbetreungsangebote an der Universität.

Damit Menschen in allen Lebenslangen ein Studium anfangen oder fortführen können, muss es flexibel, gestaltbar sein. Das heißt ganz ohne Anwesenheitspflichten.

Weiterhin muss eine finanzielle Entlastung menstruiernder Personen durch das konstenlose Angebot von Menstruationsprodukten auf den Toiletten gewährleistet werden.

Damit Hochschulen endlich ein feministischer Ort werden, braucht es zudem mehr Anlaufstellen für Betroffene von sexualisierter Gewalt.

Jedoch braucht es für eine feministische Uni unbedingt eine feministische Lehre! Es ist dringend an der Zeit Gender-Studies und feministischer Forschung auszubauen! Es muss ein Umdenken in unserer männlich dominierten Wissenschaft stattfinden. Hierfür müssen beispielsweise Frauen, trans- und nichtbinäre Personen insbesondere in der medizinischen Forschung berücksichtigt werden!
Für eine feministischen Universität muss eine Wissenschaft, die die diversen Perspektiven unserer Gesellschaft abbildet, die Grundlage darstellen!

Antidiskriminierung

Unser Ziel sollte aber nicht nur sein, das Interesse an einem Studium an der Universität zu Köln zu wecken. Wir setzen uns dafür ein, dass Studis ihr Studium frei von jeglichen Diskriminierungsformen führen können. 

Auch an der Universität zu Köln kommt es zu sexuellen oder sexualisierten Übergriffen. Die Uni muss deshalb Studierende schützen, unterstützen und solidarisch mit Betroffenen sein. Deshalb wollen wir den Diskriminierungsmelder des AStAs stärken. Dies soll in Form zusätzlicher Projektleitungen geschehen, die speziell dafür ausgebildet werden sollen, Studis in kritischen Situationen  zu unterstützen

Das aktuelle Semester findet bei vielen aber weiterhin ausschließlich digital statt. Bei Vorfällen während Vorlesungen oder innerhalb von Messenger-Gruppen möchten wir deshalb auch für euch da sein. Dafür streben wir eine enge Zusammenarbeit mit den Fachschaften und den Fakultäten an. Dies reicht aber nicht aus: Damit unsere Uni endlich ein Ort frei von Sexismus wird, braucht es auch mehr Anlaufstellen der Universität für Betroffene von sexualisierter Gewalt und mehr Aufklärungsprogramme!

Im übrigen möchten wir im kommenden Jahr die wichtige Arbeit im Bereich der Antidiskriminierung bei den bestehenden Projekten des AStAs fortführen und ausweiten. Dazu gehört die Unterstützung des autonomen Queerreferats (AQUK), des BiPoC-Referats, sowie autonomen Referats für anti-klassistisches Empowerment (fakE). Der Arbeit dieser Referate möchten wir eine größere Bühne geben. Dazu gehört aber auch, dass wir das Festival Contre le racisme und seine wichtigen Workshops das wir –  nach Möglichkeit –  wieder in Präsenz fortführen möchten. 

Mit dieser Arbeit hoffen wir ein Klima an der Universität zu Köln zu schaffen, in dem sich alle wohl fühlen, damit die Universität zu Köln ein safe space sein kann.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Mindestquote von 50% Frauen bei Neuberufungen von Professuren und Neueinstellungen im Mittelbau
  • Paritätische Besetzung von Berufskommissionen und Vetorecht für Geichstellungsbeauftragte
  • Vereinbarkeit von Care-Arbeit und wissenschaftlicher Arbeit durch Reform des Wissenschaftzeitvertragsgesetz, Schaffung von sicheren Teilzeitstellen und ausreichend Kinderbetreuungsangebote
  • Fortsetzung und Wiederaufnahme der erfolgreichen AStA-Aktionen gegen Diskriminierung: die Aktionswochen gegen Antisemitismus, die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie, sowie das festival contre le racisme
  • Stärkung und Unterstützung der schon existierenden  Autonomen Referate für Interessenwahrnehmung strukturell benachteiligter Gruppen
  • Schaffung von Anlaufstellen für Opfer sexualisierter Gewalt
  • Ausbau des AStA-Diskriminierungsmelders
  • Förderung von Gender-Studies und feministischer Forschung
  • Flächendeckendes Angebot kostenloser Menstruationsprodukte an der Universität

8. Juso-HSG für eine barrierefreie Hochschule!

Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen werden zu oft in der Wahl oder während ihres Studiums eingeschränkt, manchmal sogar von vornherein ausgeschlossen

Das gilt besonders für Studiengänge an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, wo die Labore häufig nicht barrierefrei zugänglich sind. Zudem ist die Barrierefreiheit in fast allen Hörsälen eine Seltenheit. Wenn überhaupt plante die Universität in der Vergangenheit ihre Gebäude für gehbehinderte Menschen, sowie für Kinderwagen barrierefrei – nicht aber für hör- oder sehbehinderte Menschen. 

Dies muss sich ändern, und zwar so, dass Barrieren im Physischen wie im Psychischen abgebaut werden. Wir sprechen uns für adäquate Betreuung, Behandlung und Unterstützung in jedem individuellen Fall der Behinderung oder chronischer Erkrankung mittels Anlauf- und Informationsstellen an der gesamten Universität aus. Niemand sollte Barrieren verspüren, und niemand sollte durch solche Faktoren von seinem*ihrem Wunschstudium und Abschluss abgehalten werden.
Zudem zeigt die 21. Sozialerhebung (67.007 Befragte; 11% mit Beeinträchtigungen) auf, dass ein beträchtlicher Teil der Studierenden durch eine Beeinträchtigung im Durchschnitt länger (36% der Befragten mit Beeinträchtigungen) als 10 Semester für das jeweilige Studium benötigt. Studierende mit Beeinträchtigungen wechseln häufiger ihr Studium, ihre Hochschule oder brechen ab. Die best2-Studie (21.000 Befragte) des Deutschen Studentenwerks (2018) illustriert des weiteren, dass bei 17% der Studierenden die seelischen, psychischen sowie körperlichen Beeinträchtigungen erst im Verlauf des Studiums auftreten. Die dadurch entstehenden Interessen müssen verstanden, berücksichtigt und artikuliert werden. 

Die Juso HSG fordert daher:

  • Barrierefreie Hörsale, Seminarräume, Labore und Lernplätze und Wege dorthin
  • Barrierefreiheitsmelder des AStA / SoS-Referats bekannter machen
  • Vorlesesoftware nicht nur an Uni-PCs, sondern auch für Nutzung an eigenen Geräten kostenlos zur Verfügung stellen
  • Ausbau des Personals, z.B. in Servicezentrum Inklusion
  • Angebote für Menschen mit Behinderungen bekannter machen

9. Lehramt – Für die Zukunft der Bildung

Reformierung des Lehramtsstudiums:

Zu Beginn des letzten Schuljahres gab es alleine in Nordrhein-Westfalen 3435 unbesetzte Lehrstellen über alle Schulformen verteilt. Um einem stetigen Verfall des deutschen Bildungssystems entgegenzuwirken, müssen daher mehr Lehrkräften ausgebildet werden. Nicht nur Schüler*innen verdienen die bestmögliche Bildung, auch die künftigen Lehrkräfte müssen besser und angemessener ausgebildet werden. 

Die Lehramtsstudierenden an der Universität zu Köln werden vor zahlreiche Probleme gestellt. So sind die Anforderungen für Studierende des Lehramts Grundschule und Sonderpädagogik im Fach Mathematische Grundbildung zu hoch und führen oft zu einer Studienzeitverlängerung oder zu einem Abbruch. Vielen Studierenden erschließt sich der Studienaufbau nicht – etwa, dass die Fachdidaktik im Bachelorstudium so einen geringen Stellenwert hat.

Die Praktika-Anteile sind außerdem zu gering, um den Bezug zum Zielberuf Lehrer*in nicht zu verlieren. Daher setzen wir uns für eine praxisorientiertere Lehrer*innenausbildung ein.

Schon seit Jahren gibt es zudem eine massive Seminarplatz-Knappheit in den Bildungswissenschaften. Aufgrund der Fächervielfalt ist außerdem die Überschneidungsfreiheit kaum vorhanden. Das Studium wird durch beides verlängert. Dazu kommt: Es gibt noch immer keine Masterplatzgarantie und keine Vergütung des Praxissemesters, was für Studierende, die sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen müssen, eine große Hürde darstellt. Ein weiteres Problem ist, dass Fremdsprachen bislang als zusätzliche Anforderungen erfüllt werden müssen.

Sowi bleibt!:

2019/20 strich die schwarz-gelbe Landesregierung das Fach Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe I aus dem Lehrplan der Gymnasien und ersetzte es durch Wirtschaft und Politik. Zum Schuljahr 2020/21 erweiterte sie dies auf alle weiterführenden Schulen. Daraufhin beschlossen sie auch eine Änderung des Lehramtstudiengangs Sozialwissenschaften: Das Fach Sozialwissenschaften wurde aus der Lehramtszulassungsverordnung des Landes restlos gestrichen und durch das Fach Wirtschaft und Politik ersetzt. 

Dieser Ökonomisierung der Bildung stehen wir klar entgegen und fordern, dass es zu einer sofortigen Wiedereinführung des Faches Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe I kommt und das Schulfach Wirtschaft und Politik abgeschafft wird.

Wir benötigen ein interdisziplinäres Fach Sozialwissenschaften für eine ausreichende ökonomische, politische, soziologische und vor allem demokratische Grundbildung!

Die Juso HSG fordert daher:

  • Die Herabstufung der Anforderungen im Fach Mathematische Grundbildung 
  • Wir fordern die Errichtung eines verpflichtenden Praxisseminars 
  • Mehr Seminarplätze in den Bildungswissenschaften 
  • Eine Masterplatzgarantie für alle Lehramtsstudierenden 
  • Wir brauchen eine faire Vergütung des Praxissemesters
  • Anrechnungsmöglichkeiten für Fremdsprachen als Credit-Points
  • Möglichkeit ein Drittfach zu studieren 
  • Wiedereinführung des Fachs Sozialwissenschaften 

10. Alerta Antifascista – Juso HSG gegen den Rechtsruck

Rechtes Gedankengut hat viele Formen und Ausprägungen. Und was in der Vergangenheit oft totgeschwiegen wurde, kann spätestens seit dem Aufstieg der AfD und den Morden von Halle und Hanau niemandem mehr bestritten werden. Rechtspopulismus und sogar Rechtsextremismus sind heute so aktuell wie seit langem nicht mehr. 

Mit dem 26. September 2021 ist es der AfD erneut gelungen mit einem erschreckend hohen Ergebnis in den Bundestag einzuziehen. Damit hat die AfD mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bald auch ein Anrecht auf Millionen-Zuschüsse für die ihr nahestehende Desiderius-Erasmus-Stiftung. Gleichzeitig spinnt sich rund um die AfD ein neurechtes Netzwerk, zu dem auch deutschnationale Burschenschaften und Verbindungen gehören.

Wir als Juso Hochschulgruppe sehen es daher, heute mehr denn je, als unsere Pflicht an, uns mit fester Entschlossenheit gegen jegliche Form von Diskriminierung einzusetzen. Wir wollen im AStA unmissverständlich klar machen, dass es an der Universität keinen Platz für rechtes Gedankengut gibt. 

Die Universität ist und bleibt ein Forum des freien wissenschaftlichen Diskurses und ein Ort der Lehre, welcher von Studierenden und Lehrenden aus unterschiedlichsten Ländern und Verhältnissen bereichert wird. Dass Lehrende sich in rechtspopulistischen Parteien engagieren und teils öffentlich rechte Gesinnungen zum Ausdruck bringen, dürfen wir als Studierendenschaft daher nicht unkommentiert lassen.

Auch unter den Studierenden muss aktiv gegen rechte Propaganda aufgeklärt werden um eine offene, vielfältige und tolerante Universität zu erhalten und weiter zu fördern.

Die Juso HSG fordert daher:

  • Politische Bildungsveranstaltungen und Aufklärung durch den AStA 
  • Fortführung von bestehenden Veranstaltungsformaten wie dem festival contre le racisme und den Aktionswochen gegen Antisemitismus 
  • Gegen jeden Antisemitismus: Die anti-israelische und antisemitische BDS-Bewegung lehnen wir ab
  • Rechte Bestrebungen in Uni und Stadtgesellschaft benennen und darüber aufklären, z.B. Burschenschaften und rechte Verbindungen 
  • Keine Räume für die AfD auf dem Campus!
  • Klare Kante gegen Verbinder und Burschis in studentischen Ämtern 
  • Stärkung des AStA-Politikreferates und klares Bekenntnis zum Antifa AK

Dafür bitten wir Euch um Eure Stimme.

Eure Juso HSG

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Allgemein Wahlen

Jonas Günther zum 1. AStA Vorsitzenden gewählt

Am gestrigen 10.04. wurde unser Gruppenmitglied Jonas Günther zum neuen AStA-Vorsitzenden gewählt. Die bisherige Koalition aus den Unabhängigen und uns wird somit fortgesetzt. Zur 2. Vorsitzenden wurde Nina Schaft (Unabhängige) gewählt.

Für die weiteren Positionen im AStA wurden von Jonas folgende Personen benannt:

Finanzreferent: Karsten Nitschke
Referat für Politik: Theodor Jost (Juso HSG)
Referat für Soziales und Internationales: Catharina Gündel (Juso HSG)
Referat für Antidiskriminierung und Kultur: Valery Keuter (Juso HSG)
Referat für Ökologie und Infrastruktur: Rosa Wolf
Referat für Fachschaften: Josefine Krieger
Referat für Studium und Lehre: Mark Praet
Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation: Benjamin Roth (Juso HSG)

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Positionen Wahlen

Lehrer*innenbildung

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Allgemein Studiengebühren Wahlen Wohnen

Kölner Studierende im Dialog

#Weltfrauentag

Am 08.03.2017 fand unsere Veranstaltung mit dem Generalsekretär der NRW-SPD, André Stinka, regen Zulauf. Nachdem, zum Anlass des Weltfrauentages, Rosen auf dem Albertus Magnusplatz verteilt wurden, fanden sich die Besucher im trockenen Hörsaal XXI ein.

André, der selbst lange in Köln wohnte und arbeitete, stand dem Plenum Rede und Antwort, als das Wahlprogramm zur Landtagswahl 2017 kritisch geprüft wurde. So bot die Veranstaltung den Besucher*innen Raum, Fragen zu klären und dringende Bedürfnisse zu äußern, die so ein Ohr bei Verantwortlichen der Landespolitik fanden.  Es blühte eine besonders lebhafte Diskussion auf, als es um die Themen Bildungsetat, BAFöG und Wohnraumpolitik ging.

Vor allem bei letzterem stellte sich heraus, dass der Studienort Köln besondere Anforderungen an seine Studierenden stellt und somit eine Sonderrolle in der Politik einzunehmen hat.

Wir bedanken uns bei André Stinka, der uns die Möglichkeit gab, unsere alltäglichen und unsere hochschulpolitischen Anliegen vorzutragen.

André, Lena und Leon(v.l.n.r.) nach der Diskussion

 

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Allgemein Anträge im StuPa Termine Wahlen

Wahl der 1. AStA- Vorsitzenden Imke Ahlen

In der 2. Sitzung des Studierendenparlaments wurde unsere Kandidatin Imke Ahlen mit 27 Stimmen zur neuen 1.AStA-Vorsitzenden gewählt. Sie wird einem AStA vorstehen, der aus campus:grün köln Die LISTE Köln und der HSG Sowi Uni Köln bestehen wird.

Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit in dem neuen AStA Uni Köln und bedanken uns bei den Die UNABHÄNGIGEN an der Uni Köln für die langjährige gemeinsame AStA-Arbeit.

Darüber hinaus wurden Jana Thomas und Patrick Schnepper als Mitglieder in den Verwaltungsrat des Kölner Studierendenwerks gewählt. Ihre Stellvertreter sind Daniel Söns und Jonas Thiele.

Hier könnt ihr euch eine kurze Zusammenfassung unseres Gruppenmitgliedes Lena angucken.
Video-Bericht zur 2.Sitzung

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Allgemein Wahlen

Danke für 12 Sitze!

Die Juso Hochschulgruppe Köln bedankt sich bei allen Wähler*innen und Helfer*innen für 12 grandiose Sitze.

Verteilung der Sitze im 62. Studierenden Parlament der Universität zu Köln
Verteilung der Sitze im 62. Studierenden Parlament der Universität zu Köln

Gesamtergebnisse mit Stimmanzahl und Sitzverteilung
Gesamtergebnisse mit Stimmanzahl und Sitzverteilung

Genauere Informationen zum Thema Wahlen findet ihr hier.

Die Stimmung auf der Wahlparty
Die Stimmung auf der Wahlparty

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Allgemein Positionen Termine Wahlen

Universitätswahlen 2016

Vom 12. bis zum 16. Dezember 2016 finden an der Universität zu Köln die alljährlichen Wahlen zu den studentischen und akademischen Organen statt.

Auch dieses Jahr kandidieren wir, die Juso Hochschulgruppe Köln, für das Studierendenparlament und unterstützen für den Senat „Das Original – Liste von Fachschaften“!

Unser Wahlprogramm

Übersicht:
I. Für ein zeitgemäßes Studium! (Studienbedingungen)
II. Innovation in der Lehre – jetzt! (Studienverbesserungen)
III. Für höhere Mobilität und Wohnraum!
IV. Für eine offene und soziale Hochschule!
V. Für Gleichstellung und Antidiskriminierung!
VI. Für eine ökologische Hochschule!
VII. Für eine barrierefreie Hochschule!
VIII. Wir gegen Rechts!

 

Für ein zeitgemäßes Studium! (Studienbedingungen)

Dass wir im Jahr 2016 leben, ist in unserem Studium noch nicht so recht angekommen: Obwohl die Anwesenheitspflicht seit über einem Jahr außer Kraft ist, geben einige Lehrende immer noch Listen herum. Das Latinum wird in einigen Fächern immer noch vorausgesetzt. Viele Bachelorstudierende bekommen keinen Masterplatz. Und aufgrund eines Streits mit der VG Wort ist nun auch die Bereitstellung der Lernunterlagen in ILIAS zunächst nicht mehr möglich. Dieses Szenario wird begleitet von existenziellen Fragen – Finanzierung, Seminarplatzmangel, Leistungsdruck: Schaffe ich das alles?

Die Juso HSG fordert eine Vollfinanzierung der Hochschulen durch das Land NRW. Dann können endlich Stellen geschaffen werden, um genügend Lehrveranstaltungen anzubieten. Auch der Übergang zu einem Masterstudium muss durch einen Rechtsanspruch auf einen Platz sichergestellt sein. Wir setzen uns dafür ein, dass die Latinumspflicht abgeschafft wird und durch Kurse, für die man CP’s erhält, ersetzt werden kann. Außerdem kämpfen wir dafür, dass ein Studium für alle möglich ist: das bedeutet für uns einerseits, dass digitale Lehrmaterialien bereitgestellt werden. Andererseits müssen mit einer elternunabhängigen Studienfinanzierung sowie dem Abbau sozialer und räumlicher Barrieren ein selbstbestimmtes Studium ermöglicht werden.


Innovation in der Lehre – jetzt! (Studienverbesserungen)

Der technische Fortschritt beeinflusst inzwischen alle Bereiche unseres Lebens. Fast alle unter uns verwenden inzwischen mobile Endgeräte wie Laptops, Smartphones oder Tablets und tragen somit zu dieser Entwicklung einen großen Teil bei. Dieser Trend hat jedoch bisher kaum auf die Hochschullehre Einfluss gehabt. Das veraltete „Lehrer-Schüler“-Verhältnis gibt es in den meisten Lehrveranstaltungen noch immer. Zudem binden einige Lehrende die neuesten Forschungsstände nicht in ihre Veranstaltungen ein. Neue Lehrkonzepte werden häufig gar nicht eingebunden. Viele Lehrende haben zudem keine Motivation oder keine Zeit dazu, sich in diesem Bereich weiterzubilden.

Die Juso HSG fordert, die Potentiale der Digitalisierung in der Lehre zu nutzen! Dozierende sollen neue Lehrkonzepte erlernen, um ihre Lehrinhalte besser und moderner vermitteln zu können. Aktuelle Forschungsergebnisse müssen stärker in die Lehre eingepflegt werden. Wir fordern außerdem, dass bei der Einrichtung neuer Professuren das Studienangebot pluraler gestaltet wird.


Für höhere Mobilität und mehr Wohnraum!

Die Preise für Wohnraum steigen immer weiter. Studierende können es sich immer seltener leisten, in Köln nahe der Uni zu wohnen. Sie werden nach und nach aus Köln verdrängt. Während die Mieten in die Höhe schießen, verkauft die Stadt Grundstücke an private Investoren und nicht an das Kölner Studierendenwerk (KStW), das bezahlbaren Wohnraum bietet. Auch die eingeschränkte Mobilität ist neben dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum ein wichtiger Faktor. In einer Metropole wie Köln sollte der öffentliche Nahverkehr auch zu Nachtzeiten gut funktionieren. Die Realität sieht jedoch anders aus. Auch bezüglich des Radverkehrs hat Köln noch viel Nachholbedarf, da die Radwege zum Teil in einem schrecklichen Zustand sind – wenn sie vorhanden sind.

Die Juso HSG fordert die Stadt dazu auf, ihre Grundstücke nicht nur profitorientiert, sondern sie stattdessen dem KStW zu fairen Preisen zu verkaufen. Sozialer Wohnungsbau muss durch das Land stärker gefördert werden. Wir wollen, dass alle, die in Köln studieren, hier zu fairen Mieten wohnen können. Für die Randlagen Kölns fordern wir außerdem einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel; insbesondere eine höhere Taktung der Buslinen 142 und der Linie 18! Die Juso HSG fordert die Universität auf, stärker mit der Stadt zu kooperien, um das Fahrradnetz rund um die Universität zu verbessern und die Attraktivität für Radfahrer*innen zu erhöhen. Daher sprechen wir uns ausdrücklich für den Bau einer Fahrradtiefgarage am Albertus-Magnus-Platz aus.


Für eine offene und soziale Hochschule!

Unsere Uni muss für alle Studieninteressierte unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder anderen äußeren Merkmalen zugänglich sein. Aus diesem Grund sollten auch für ausländische Studierende die gleichen Zugangsbedingungen wie für inländische Studis gelten. Momentan haben ausländische Studierende höhere Kosten u.a. durch Sperrkonten und kostenpflichtige Sprachkurse.

Wir als Juso Hochschulgruppe fordern Gebührenfreiheit für alle Studierenden unabhänig vom Geburtstsland und Staatsangehörigkeit. Weiterhin fordern wir einen erleichterten Studieneinstieg durch kostenfreie Sprachkurse für ausländische Studierende. Es muss Changengleichheit für alle Studierenden bestehen. Wir fordern außerdem, dass Geflüchtete die Möglichkeit eines Studieneinstiegs erhalten, ohne dafür um die begrenzten Plätze für ausländische Studierende kämpfen zu müssen. Wir fordern die Universität dazu auf, extra Kontigente für Geflüchtete, z.B. durch Fördermittel des Bundes, bereitzustellen.

Die Universität sollte die Lebensumstände aller Studierenden berücksichtigen. Viele Studierende haben neben der Universität auch andere Verpflichtungen, die ihren Zeitplan begrenzen. Sei es der Nebenjob zur Finanzierung oder das eigene Kind, es gibt viele Gründe warum für einige Studierende eine flexible Zeitgestaltung wichtig ist.

Wir fordern daher eine konsequentere Umsetzung der Rechtslage zur Anwesenheitspflicht. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass mehr Vorlesungen aufgezeichnet und auf ILIAS zur Verfügung gestellt werden. Außerdem fordern wir die Einführung eines kostenfreien Teilzeitstudiums.


Für Gleichstellung und Antidiskriminierung!

Eine AStA-Umfrage im Januar diesen Jahres hat bewiesen: Rassismus, Sexismus, Homo-, Transphobie und weitere Arten der Diskriminierung sind immer noch Teil des universitären Alltags. Diskriminierende Dozent*innen, verbale Übergriffe und Anfeindungen gegenüber Angehörigen bestimmter Gruppen sind leider keine Seltenheit. Doch die Benachteiligungen sind oft auch struktureller Natur: So ist z.B. die Anzahl weiblicher Studierender in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen, trotzdem ist nur jede vierte Professur mit einer Frau* besetzt.

Die Juso HSG fordert eine Fortsetzung der erfolgreichen AStA-Aktionen gegen Diskriminierung: die Aktionswochen gegen Antisemitismus, die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie, sowie das festival contre le racisme müssen erneut durchgeführt werden. Zudem fordern wir eine Stärkung der Autonomen Referate, die wichtige Arbeit gegen Diskriminierung und für die Intressenwahrnehmung strukturell benachteiligter Gruppen leisten. Außerdem fordern wir die Universität auf, den Einstieg in wissenschaftliche Berufe frauen*freundlicher zu gestalten, um mehr Frauen* eine akademische Karriere zu ermöglichen.


Für eine ökologische Hochschule!

Während rückständige Parteien auf bundesweiter Ebene in unterschiedlichen Ländern mit der Leugnung des Klimawandels auf Stimmenfang gehen, sehen wir die Gesellschaft in der Pflicht, die Herausforderungen der Erderwärmung anzunehmen. Dabei muss die Hochschule eine Vorbildfunktion einnehmen und Signale in die Gesellschaft aussenden.

Die Juso HSG fordert die Universität auf, ein ökologisch-nachhaltiges Gesamtkonzept für die nächsten Jahre zu erstellen. Lehrstühle sollen dazu aufgefordert werden, nur noch nachhaltiges Papier zu verwenden. Im Zuge einer Digitalisierung so vieler Lernunterlagen wie möglich soll -trotz des aktuellen Streits um die VG Wort- das Ziel sein, künftig kein Papier mehr in Lehrveranstaltungen austeilen zu müssen. Ausnahmen sollte es nur für Studierende geben, die nicht über mobile Endgeräte verfügen.

Wir fordern, bei Bauvorhaben nachhaltige Aspekte noch stärker in den Fokus zu nehmen. Das gilt insbesondere für das verwendete Baumaterial. Auf die Nutzung von herkömmlichem Beton, der beispielsweise eine Menge Sand beansprucht, sollte hierbei mit Bevorzugung nachhaltiger Materialien verzichtet werden.

Das Kölner Studierendenwerk muss den Beschluss des Studierendenparlaments zur Nutzung und Ausgabe nachhaltiger To-Go-Becher konsequenter umzusetzen. Die Mitarbeiter*innen sollen bevorzugt die Kaffeetassen anstelle der Wegwerfbecher ausgeben.


Für eine barrierefreie Hochschule!

Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen werden zu oft von ganzen Studiengängen praktisch komplett ausgeschlossen. Häufig sind Institute nur über normale Treppen, aber nicht mit einem Aufzug erreichbar. Das gilt besonders für Studiengänge an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Speziell Labore sind häufig nicht barrierefrei zugänglich. Auch in anderen Hörsälen ist die Barrierefreiheit meistens nicht vorhanden. Leider plante die Universität in der Vergangenheit ihre Gebäude wenn überhaupt für gehbehinderte Menschen barrierefrei – nicht aber für hör- oder sehgestörte. Der Neubau für die theoretische Physik ist beispielsweise für Menschen mit Hörschwäche nicht nutzbar.

Die Juso HSG fordert die Universität auf, die Studiengänge so zu gestalten, dass sie barrierefrei studierbar sind! Labore müssen barrierefrei erreichbar sein, damit die Studierenden dort ihre Praktika absolvieren können. Außerdem sollen in Hörsälen Lifte angebracht werden, um Menschen mit Behinderung eine freie Platzwahl zu ermöglichen. Bei inklusiven Umbaumaßnahmen muss auf die Belange aller Menschen mit Behinderungen geachtet werden, damit alle zu den Orten gelangen können, die sie für ihr Studium erreichen müssen!


Wir gegen Rechts!

Auch wenn es eine Selbstverständlichkeit für alle sein sollte, positionieren wir uns hier nochmals deutlich: Diskriminierung jeglicher Art hat an unserer Uni keinen Platz! Wir werden dieser immer entgegen treten, egal wo und wie sie sich äußert. In Zeiten, in denen Rechtsextreme unter dem Deckmantel des Populismus mittlerweile sogar in westlichen Regierungen herumspuken, müssen wir umso deutlicher Stellung beziehen. Obwohl es bislang keine offen rassistische Gruppe gibt, die zu den Wahlen antritt, sind die gefährlichen Tendenzen auch in der Studierendenschaft vorhanden.

Wir haben die gesamte bildungspolitische Arbeit des letzten AStA gestemmt und sind auch weiter dazu bereit. Der Antifa AK hat uns in Teilen dabei unterstützt und besitzt eine wichtige Funktion für die Studierendenschaft, weil er sowohl Informationen in sie hineinträgt, als auch extrem viel Aufklärungsarbeit für sie betreibt. Er muss weiter erhalten und finanziell in ausreichendem Maß gefördert werden. Bildungspolitisch, aufklärerisch und vor Ort gegen gemeingefährliche Tendenzen die Stimme zu erheben, ist für uns einer der wichtigsten Grundsätze unserer Arbeit – auch, weil bei uns einige von vielen Diskriminierungsformen Betroffene aktiv sind.



Allgemeine Informationen über die jährlichen Wahlen zum Studierendenparlaments an der Universität findet ihr unter: http://www.wahlen.uni-koeln.de/

Die diesjährige Wahlzeitung findet ihr hier: https://blog.uni-koeln.de/stupa-wahlen/wahlzeitung/

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Allgemein Wahlen

Wahlen zum Studierendenparlament 2015

Vom 7. bis zum 11. Dezember 2015 wird an der Universität zu Köln ein neues Studierendenparlament gewählt. Natürlich haben wir als Juso-Hochschulgruppe auch einen Wahlvorschlag eingereicht. Bei der Auslosung der Listenplätze wurde uns Listenplatz 5 zugelost. Folgende Kandidat*innen werben bei der Wahl um Euer vertrauen:

1 Letzelter, Katharina „Kathi“
2 Ruppert, Benedikt „Ben“
3 Risius, Paula
4 Hajisharif, Danyal
5 Ahlen, Imke
6 Bau, Michael „Lilly“
7 Zameni, Betsabeh
8 Kelemen, Laszlo
9 Thomas, Jana
10 Al Aych, Mohamad
11 Dick, Anastasia
12 Chardey, Ben
13 Midey, Laura
14 Schnepper, Patrick
15 Mbassi Lele, Ysaline
16 Gehlen, Nicolai
17 Weber, Lisa
18 Rauch, Leon
19 Putschies, Jessica
20 Burchard, Jan
21 Müller, Christiane
22 Winkel, Lukas
23 Hofbauer Perez, Maria
24 Hacke, Peter
25 Meyer, Leonie
26 Daher, Abdul Mateen
27 Michaelis, Helen
28 Güleryüz, Dogus
29 Großmann, Rebecca
30 Söns, Daniel
31 Scherb, Angelika
32 Nzanza, Lusalla
33 Jonelat, Janine
34 Scheidegg, Marc
35 Tubbesing, Jana
36 Safavi, Farshad
37 Zameni, Bahareh
38 Wilhelm, Philipp
39 Winkler, Eileen
40 Reulein, Simon
41 Peisker, Isabell
42 Ahlering, Tobias
43 Mudimu, Emilene
44 Müller, Marcel
45 Zare, Susan
46 Rüßmann, Lukas-Joel
47 Adib Eslamieh, Fariba
48 Bloch, Philip
49 Askari Kamran, Artemis
50 Argomand Khageh, Sascha Bijan
51 Ghanbarzadeh, Zahra
52 Soltani Hosseini, Ehsan
53 Li, You
54 Nesaei, Darman
55 Kobakhidze, Tamari
56 Van Dawen, Robert
57 Altinsoy, Yasin
58 Gonzalez-Tejon, Luziano
59 Orth, Jonas
60 Bützler, Bodo
61 Hellmann, Nicholas
62 Hagedorn, Marcel
63 Delahaye, Matthias
64 Wilms, Sebastian
65 Schema, Michael
66 Pranghe, Florian
67 Kohl, Christopher