Außerordentliche JHV am 30.01.2024 der Juso HSG Köln
Antragsteller*in: Sprecher*innenrat
Antragstext:
Die Mitglieder der Juso HSG beteiligen sich bei Wahlen zu universitären oder studentischen Gremien nicht an Listen, an denen der SDS Köln oder seine Mitglieder beteiligt sind. Kandidaturen von SDS-Mitgliedern für Ämter werden abgelehnt.
Wir unterstützen keine Anträge jeglicher Art, die der SDS im Studierendenparlament alleine oder gemeinsam mit anderen Gruppen stellt, unabhängig von deren Inhalt.
Wir stellen keine Anträge im Studierendenparlament, die erkennbar nur mit Stimmen des SDS eine Mehrheit erzielen würden.
Wir stellen keine Personen für Ämter auf, die erkennbar nur mit Stimmen des SDS gewählt würden.
Stellen andere Gruppen Anträge, die erkennbar nur mit Stimmen der Juso HSG und des SDS gemeinsam eine Mehrheit erzielen, stimmen wir diesen nur zu, wenn der Inhalt des Antrags zeitkritisch, bedeutsam und von praktischer Relevanz für die Studierenden und/oder hochschulpolitisch Aktiven ist.
Wir rufen nicht gemeinsam zu Demonstrationen oder Veranstaltungen auf, unsere Logos befinden sich niemals auf demselben Aufruf.
Es finden keine Verhandlungen zwischen der Juso HSG und dem SDS statt.
Die Juso Hochschulgruppe Köln setzt sich für ein Studium ein, das alle Studierenden frei von finanziellen und sozialen Zwängen absolvieren können. Im Fokus unserer Arbeit stehen dementsprechend die Studierenden – und damit der Einsatz für bessere Studienbedingungen, mehr studentischen Wohnraum, Beiträge zu verbesserter Mobilität und mehr Nachhaltigkeit und Inklusion an der Universität, sowie gegen jegliche sozialen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen, die diesen Punkten entgegenstehen. Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir eine Studierendenvertretung, die sich politisch engagiert und auch politische Bildung in der Studierendenschaft fördert.
Diese übergeordneten Themen möchten wir in den Gremien der studentischen Selbstverwaltung und der Universität weiterhin aktiv angehen.
1. Für eine solidarische und zukunftsorientierte Hochschullehre!
Studieren möglich machen
Momentan bedeutet studieren für viele einen enormen Druck: Man muss ständig Leistung erbringen, oft kommt vieles auf einmal. Um euch ein gesundes Studium zu ermöglichen, setzen wir uns für die Reduzierung von Prüfungslasten ein. Außerdem fordern wir von Uni und Studierendenwerk, dass die psychologischen Beratungsstellen ausgebaut werden, um sicherzustellen, dass ihr in schwierigen Situationen schnell und einfach Unterstützung bekommt.
Unser besonderes Augenmerk liegt auf Studierenden erster Generation. Wir wissen, wie schwierig es sein kann, sich in einer neuen Umgebung zu orientieren. Wir setzen uns daher für die Anpassung von Prüfungsordnungen ein, sodass der Studieneintritt und die Abschlussarbeit besser betreut werden. Zudem stehen wir für den Aufbau zielgerichteter Beratungsangebote wie etwa einer Schreibberatung ein. Um allen gleichermaßen ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen, fordern wir zudem die bedarfsdeckende Entlohnung von Praxisphasen, z. B. im Lehramt oder in der Medizin. Es kann nicht sein, dass Studierende neben einem Vollzeitpraktikum noch arbeiten müssen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen!
Die Lehre modernisieren
In einem modernen Bildungssystem sollten alle die gleichen Chancen haben, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund oder der aktuellen Lebenssituation. Die Digitalisierung bietet uns die Chance, endlich alle Vorlesungen aufzuzeichnen und so allen zugänglich zu machen: Egal, ob ihr euch um ein Kind oder andere Familienmitglieder kümmert, krank seid oder arbeiten müsst: Ihr könnt auf die Inhalte zugreifen.
Wir sind zudem überzeugt: Studierende können selbst Verantwortung für ihren Lernerfolg übernehmen. Anwesenheitspflichten lehnen wir daher ab. Außerdem setzen wir uns für die Einführung des Bielefelder Modell ein, wonach Prüfungenbeliebig oft wiederholt werden können und die Prüfungsanmeldung entfällt. Das Beispiel der Uni Bielefeld zeigt seit Jahren: Es ist umsetzbar und funktioniert!
Verwaltungskatastrophen verhindern
Die Univerwaltung ist zu bürokratisch und berücksichtigt die Auswirkungen Ihrer Entscheidungen auf Studierende kaum. Das führt bei vielen zu Frust, in einigen Fällen aber zu persönlichen Katastrophen – etwa, wenn man gegen seinen Willen exmatrikuliert wird. Wir setzen uns dafür ein, dass die Uni die Verwaltungsprozesse vereinfacht und darauf achtet, niemanden hinten runterfallen zu lassen!
Die Juso HSG fordert daher:
Reduzierung von Prüfungslasten
Ausbauder psychologischen Beratungsstellen
Faire Entlohnung von Praxisphasen (z. B. Lehramt und Medizin)
Bessere Betreuung der Studieneingangsphase und der Abschlussarbeiten
Aufzeichnung aller Vorlesungen
Abschaffung aller Anwesenheitspflichten
Beliebige Wiederholbarkeit von Prüfungen & keine Prüfungsanmeldung (Bielefelder Modell)
Universitätsverwaltung im Sinne der Studierenden
Keine Prüfungen an Karneval
2. Studieren ist kein Luxusgut
Die Mietpreise in Köln sind im letzten Jahr im Schnitt erneut um mehr als 6,00% gestiegen, die Inflation liegt gleichzeitig bei mehr als 8,00%. Die soziale Belastung für Studierende ist enorm. Immer häufiger entscheiden sich junge Menschen gegen ein Studium, nicht aufgrund individueller Interessen oder Lebensentwürfen, sondern infolge finanzieller Zwänge. Studieren wird mehr und mehr zum Luxusgut, wir als Juso Hochschulgruppe sind nicht bereit dieser Entwicklung tatenlos zuzuschauen. Für uns ist klar, Studierende müssen jetzt in der Krise unkompliziert und unbürokratisch entlastet werden. Nur so kann ausgrenzende Elitenbildung verhindert werden und ein Studium für alle möglich bleiben.
Wir fordern die Landesregierung NRW auf, die Studierendenwerke (Mensen und Wohnheime) endlich anständig zu finanzieren. Das Kölner Studierendenwerk (KSTW) ist seit langem chronisch unterfinanziert. Aktuell werden wir Studierenden zur Kasse gebeten, um diese finanziellen Lücken zu füllen. Dafür gibt es den sogenannten Sozialbeitrag, dieser ist Teil des Semesterbeitrags und beträgt inzwischen 100€ pro Semester, 200€ im Jahr. Wir fordern die Landesregierung Nordrhein-Westfalens auf, diesen Missstand endlich zu beheben und die 200€ zu finanzieren. Durch eine Senkung des Semesterbeitrags um 100€ können Studierende effektiv und wirksam entlastet werden. Das ist uns mit Blick auf die sozialen Krisen besonders wichtig.
Die Juso HSG fordert daher:
Ausbau der Wohnheimplätze um mittelfristig 10%der Studierendenschaft unterzubringen
Vergabe der Wohnheimplätze nach faireren und transparenten Kriterien
Mensapreise einfrieren
Die Übernahme des Sozialbeitrags durch das Land NRW und damit eine Senkung des Semesterbeitrages um 100€
Fortführung der Notschlafstelle
Bessere und mehr Informationen über die ,,Notkredite”, sodass mehr Studierende über diese Bescheid wissen
Tarifvertrag für studentische Beschäftige (TVStud)
Erhöhung des BAföGs auf 1400€ und Öffnung des BAföGs für alle!
Unbegrenztes Wechseln des Studiengangs ohne Verfall des BAföG-Anspruch mit zureichender Begründung!
3. ÖPNV kann mehr- Sicher und zuverlässig zur Uni
Mobilität in der Stadt muss sicher, ökologisch, bezahlbar und vielseitig sein. Jede*r Student*in hat das Recht auf reibungslose Mobilität, Verbindung und Selbstbestimmung ohne Auto! Studierende müssen auch in der Stadt weite Strecken zurücklegen und sind jeden Tag auf das Zusammenspiel von ÖPNV und z.B. KVB-Rädern angewiesen. Das Angebot in beiden Bereichen muss deutlich ausgebaut werden, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Eine verbesserte Infrastruktur für alle Studierenden ist daher weiterhin unser Ziel. Das beginnt mit sicheren Radwegen im Umfeld der Universität und mit einer zuverlässigen und fahrgastfreundlichen Taktung von Bussen und Straßenbahnen, die gemeinsam mit der Stadt, KVB und DB erreicht werden können. Denn eine funktionierende Infrastruktur im Bereich des ÖPNV ist ausschlaggebend für die Zukunft des Hochschulstandortes Köln und die Verkehrswende.
Deshalb setzen wir uns als Juso Hochschulgruppefür diese Forderungen ein:
Einführung eines bundesweiten Semestertickets
Eine bessere Koordination zwischen der DB und KVB im Bereich der Fahrplan-Gestaltung
Eine schnelle Förderung des barrierefreien, ökologischen und nachhaltigenÖPNV
Längere und zuverlässigere Fahrtzeiten mit den Linien 18 und 142 – auch sonntags und nachts!
Sichere Fahrradwege auf dem und zu dem Campus und zu den Wohnheimen
Ausbau des Angebots der KVB-Fahrräder
Freie Verwendung der Next-Bike Fahrräder auch in anderen Städten
Einführung der Nutzung des ICE und IC in NRW, nach dem Marburger-Prinzip
4. Until we are all equal – für eine konsequente Antidiskriminierungsarbeit
Feminismus
Patriarchale Strukturen finden sich in allen Bereichen unserer Gesellschaft wieder, so auch an der Hochschule. Mit jeder höheren Qualifikationsstufe nimmt der Frauenanteil ab, feministische Perspektiven finden keinen Platz in der Lehre und Sicherheit vor sexualisierter und sexueller Gewalt und Machtmissbrauch bietet die Universität auch nicht. Um eine Hochschule für alle zu gestalten, muss die Universität feministisch werden.
Studierende sollten sich an der Universität sicher fühlen können. Die Uni sollte ein Ort sein, an dem sie Hilfe finden können, wenn sie diese benötigen. Deswegen muss es safer spaces an der ganzen Universität zu Köln geben. Die Kampagne EDELGARD der „Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt“ muss in allen Gebäuden der Universität zu Köln vertreten sein. Zudem braucht es transparentere und schnellere Beschwerdeverfahren, in denen gilt Opferschutz statt Täter*innenschutz!
Studierende mit Kind müssen eine zusätzliche finanzielle Unterstützung erhalten, zudem braucht es genügend Kinderbetreuungsangebote an der Universität. Außerdem muss ein Studium flexibel gestaltbar sein, damit die Familienplanung einem Studium nicht im Weg steht!
Für eine feministische Hochschule werden feministische Perspektiven in der Lehre benötigt. In der männerdominierten Wissenschaft muss ein Umdenken stattfinden, damit diverse Perspektiven unserer Gesellschaft berücksichtigt werden. Hierfür müssen beispielsweise Frauen, trans- und nicht binäre Personen insbesondere in der medizinischen Forschung berücksichtigt werden. Für eine feministischen Universität muss eine Wissenschaft, die die diversen Perspektiven unserer Gesellschaft abbildet, die Grundlage darstellen!
Klassismus
Bildung muss für alle zugänglich sein. So auch ein Studium. Der Bildungsstand und das Einkommen der Eltern darf nicht über die Bildungschancen entscheiden. Es braucht mehr Empowerment und Unterstützung von Erstakademiker*innen-Studierenden!
Barrierefreiheit
Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen werden zu oft bei der Wahl oder während ihres Studiums eingeschränkt, sogar von vornherein und währenddessen ausgeschlossen. Uns ist es wichtig, strukturell benachteiligte Gruppen zu stärken und zu unterstützen. Viele Anlaufstellen an der Universität sind Menschen mit Behinderung nicht bekannt oder schlecht ausgebaut. Labore sind häufig nicht barrierefrei zugänglich, barrierefreie Hörsäle sind eine Seltenheit.
Barrieren im Physischen wie im Psychischen müssen abgebaut werden. Wir sprechen uns für adäquate Betreuung, Behandlung und Unterstützung in jedem individuellen Fall der Behinderung oder chronischer Erkrankung mittels Anlauf- und Informationsstellen an der gesamten Universität aus. Niemand sollte Barrieren verspüren, und niemand sollte durch solche Faktoren von seinem*ihrem Wunschstudium und Abschluss abgehalten werden.
Antidiskriminierung
Wir setzen uns dafür ein, dass Studierende ihr Studium frei von jeglichen Diskriminierungsformen führen können. Auch an der Universität zu Köln kommt es viel zu häufig zu Diskriminierungsübergriffen. Die Uni muss deshalb Studierende schützen, unterstützen und solidarisch mit Betroffenen sein.
Im Übrigen möchten wir im kommenden Jahr die wichtige Arbeit im Bereich der Antidiskriminierung bei den bestehenden Projekten des AStAs fortführen und ausweiten. Dazu gehört die Unterstützung des autonomen Queerreferats (AQUK), des BiPoC-Referats, sowie des autonomen Referats für anti-klassistisches Empowerment (fakE). Der Arbeit dieser Referate möchten wir eine größere Bühne geben.
Die Juso HSG fordert daher:
kostenlose Menstruationsprodukte auf allen Toiletten
den Ausbau von safer spaces, zum Beispiel durch EDELGARD in allen Gebäuden
die Pflicht von feministischen Perspektiven in allen Studiengängen
eine Mindestquote von 50% Frauenanteil bei Neueinstellungen in allen Bereichen
kein Platz für rassistische und sexistische Professor*innen
mehr Aufklärungsprogramme für Vorfälle sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch
flexiblere Arbeitszeiten für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
mehr Kinderbetreuungsangebote
Paritätische Besetzung von Berufungskommissionen und Vetorecht für Gleichstellungsbeauftragte
Vereinbarkeit von Care-Arbeit und wissenschaftlicher Arbeit durch Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetz, Schaffung von sicheren Teilzeitstellen und ausreichend Kinderbetreuungsangebote
den Ausbau des Personals im Servicezentrum Inklusion
proaktiv Menschen mit Behinderungen auf den Nachteilsausgleich aufmerksam machen
barrierefreie Hörsäle, Labore und Lernplätze, z.B. durch Blindenschrift, deutliche farbliche Beschilderung, Aufzüge, Rampen
die Installation von induktiven Höranlagen in der Uni zur Unterstützung von hörgeschädigten Personen
ein Unterstützungsangebot der Universität für Hörgeschädigte durch FM-Anlagen oder Gebärdensprachdolmetscher
Unterstützung von Erstakademiker*innen
keine Verknappung der Masterstudiengänge/Professuren (#IchbinHanna)
Möglichkeit zur finanziellen Entlastung in kostenintensiven Studiengängen (Lehrbücher in Jura, Ausstattungen bei Zahnmedizin etc.)
Stärkung und Unterstützung der schon existierenden Autonomen Referate für Interessenwahrnehmung strukturell benachteiligter Gruppen
5. Nie wieder heißt nie wieder – gegen Faschismus und Antisemitismus jeder Art
Antifaschismus
Rechtspopulismus und Rechtsextremismus sind in der Gesellschaft angekommen. Das zeigen die steigenden Umfragewerte für die AfD, sowie die gestiegene Toleranz und Akzeptanz für rechtsextremen Aussagen und Weltbilder. Dieser Trend wird auch von den der AfD nahestehenden, neurechten Stiftungen und Vereine wie Burschenschaften und Verbindungen befeuert. Welche großen Gefahren dies birgt zeigt sich zum Beispiel in den Anschlägen von Halle und Hanau. Vor allem in der Universität als Ort der Wissenschaft haben rechte Propaganda und Verschwörungserzählungen keinen Platz. Deswegen setzen wir uns als Juso HSG entschieden gegen diese Entwicklung und jegliche Form der Diskriminierung ein. Wir bekennen uns zum Antifa Arbeitskreis und stellen uns klar gegen Verbindungen und Burschenschaften. An der Universität muss in der Lehre und darüber hinaus über Propaganda und Populismus aufgeklärt werden, damit ein Ort geschaffen wird, an dem jeder Mensch willkommen ist.
Antisemitismus
Der Angriff der Hamas auf Israel hat auch in Deutschland eine neue Welle des Hasses gegenüber Juden und Jüdinnen ausgelöst. Wir als Juso HSG verurteilen den Angriff der Hamas und solidarisieren uns mit Israel. Vor allem in Deutschland liegt uns eine besondere Verantwortung für den Schutz von jüdischem Leben auf. Daher fordern wir eine Aufklärung über die Geschichte und der aktuellen Situation des Nahen Ostens. Des Weiteren setzen wir uns dafür ein, Personen jüdischen Glaubens vor Hass und Gewalt zu schützen.
Deshalb fordert die Juso HSG:
Politische Aufklärung und Bildungsveranstaltungen durch die Universität und den AStA
Keine Räume für die AfD und weitere faschistische oder antisemitische Gruppen an der Uni
Burschenschaften und Verbindungen aus der Matrikel streichen
Uneingeschränkte Fortführung des festival contre le racisme und der Aktionswochen gegen Antisemitismus
Politisierung der Studierendenschaft
Endlich eine konsequente Aufarbeitung der kolonialen und nationalsozialistischen Vergangenheit durch die Universität
Aufklärung über den Nah-Ost-Konflikt und die Geschichte Israels
Schutz von jüdischen Personen und jüdischen Räumen
Ablehnung der BDS-Bewegung
Keine Zusammenarbeit mit Antisemit*innen
6. Hoch die internationale Solidarität
Wir als Juso Hochschulgruppe verstehen uns als internationalistischer Verband. Der Hochschul- und Wissenschaftsbetrieb zeichnet sich bereits durch internationale und europäische Zusammenarbeit aus. Auch die Universität zu Köln positioniert sich als international ausgerichteter Forschungs- und Bildungsstandort. Jedoch sind längst nicht alle Voraussetzungen für einen offenen und internationalen Ort des Austauschs erfüllt. Vor dem Hintergrund der immer weiter zunehmenden Krisen ist eine internationale Forschung und Wissenschaft unabdingbar. Denn Krisen kennen keine Grenzen und Wissenschaft sowie Forschung sollten diese auch nicht kennen.
Wir als Juso-HSG fordern:
internationale Vergleichbarkeit von Abschlüssen & leichterte Anrechnung von Leistungen im Ausland
Abkehr von der zunehmenden Ökonomisierung der Hochschulen aufgrund des Bologna-Prozesses
Ausbau von kostenlosen Fremdsprachenangeboten
Abkehr von den Kürzungen im Stipendienprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
Verbesserung der Studienbedingungen für internationale Studierende durch z.B. garantierte Wohnheimplätze
7. Eine moderne Uni ist eine klimagerechte Uni
Für eine nachhaltige und klimagerechte Zukunft muss auch die Universität zu Köln ihren Teil beitragen. Wichtigster Punkt ist dabei die Reduzierung von Treibhausgasen. Dies kann durch ein ökologisch vertretbares Essensangebot mit weniger Fleisch und unter Einbezug regionaler Zulieferer erreicht werden. Auch die Auswahl an veganen Alternativen muss dringend ausgebaut werden.
Aber um den Ausstoß zu verringern, brauchen wir auch mehr klimaneutrale Energie. Neben der Universität muss auch das KStW seinen Stromverbrauch schnellstmöglich auf 100% erneuerbare Energien umstellen. Ein wichtiger Punkt für uns ist außerdem der Ausbau der Solaranlagen auf Gebäuden der Universität.
Wir als Juso Hochschulgruppe Köln setzen uns für ein Studium ein, das alle Studierenden frei von finanziellen und sozialen Zwängen absolvieren können. Im Fokus unserer Arbeit stehen dementsprechend die Studierenden — und damit der Einsatz für bessere Studienbedingungen, mehr studentischen Wohnraum, Beiträge zu verbesserter Mobilität und mehr Nachhaltigkeit und Inklusion an der Universität, sowie gegen jegliche sozialen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen, die diesen Punkten entgegenstehen. Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir eine Studierendenvertretung, die sich politisch engagiert und auch die politische Bildung in der Studierendenschaft fördert.
Diese übergeordneten Themen möchten wir in den Gremien der studentischen Selbstverwaltung und der Universität weiterhin aktiv angehen.
Folgende Unterpunkte liegen uns dabei besonders am Herzen:
1. Studieren ist kein Luxusgut
Energiekrise, eine steigende Inflation und ein extremer Wohnungsmangel drohen das Studieren zum Luxusgut zu machen. Studierende dürfen mit diesen Kostensteigerungen nicht alleingelassen werden.
Uni muss offen bleiben
Für uns ist klar, dass die Universität zu Köln geöffnet bleiben muss. Die Heizkosten dürfen nicht auf die Studierenden abgewälzt werden. Die Kölner Hochschulrektorenkonferenz kam zu dem Ergebnis, dass der Corona-Lockdown den Energieverbrauch der Uni Köln lediglich um drei Prozent gesenkt hat. Ein Energie-Lockdown ist daher sinnlos. Die Uni muss offen bleiben für alle!
Inflation
Die Inflation bekommen die Studierenden auch bei den Mensa- und Bistropreisen des Kölner Studierendenwerks (KSTW) zu spüren. Die Preise in den Mensen wurden zum Oktober 2022 um elf Prozent erhöht, in den Bistros um sieben Prozent. Für Anfang 2023 wird bereits mit weiteren Preisanpassungen gerechnet. Wir fordern, dass die Mensa- und Bistropreise nicht weiter steigen dürfen. Um das zu ermöglichen, muss das Land NRW die Studierendenwerke endlich angemessen finanzieren und seinen Zuschuss deutlich erhöhen. Aktuell zahlt das Land gerade einmal fünf Millionen Euro an das KStW pro Jahr. Dies deckt lediglich zwölf Prozent des Finanzierungsbedarfs des Kölner Studierendenwerks. Der Zuschuss ist zudem seit Jahren nicht gestiegen.
Die Armutsquote ist bei Studierenden fast doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung. Die Inflation trifft die Studierenden also besonders hart. Die Länder müssen endlich eine Einigung über die Auszahlung der 200 € finden, um die Studierenden zeitnah zu entlasten.
Wohnungsmarkt
Die angespannte Wohnungsmarktlage hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Die Wohnungssuche gestaltet sich für Studierende immer schwieriger. Um möglichst vielen Studierenden zu helfen, muss das Angebot an Wohnheimplätzen des KStW verbessert und ausgebaut werden. Im Geschäftsbericht des KStWs werden aktuell 4.836 Wohnheimplätze ausgewiesen. Demgegenüber stehen 80.000 Studierende an den verschiedenen Hochschulen der Stadt. Außerdem hat das KStW bereits zu Beginn des Wintersemesters die Mieten bei den Neuverträgen um durchschnittlich zwölf Prozent erhöht. Um eine Verbesserung und einen Ausbau der studentischen Wohnheime zu ermöglichen, muss sich das Land NRW finanziell stärker beteiligen. Der Zuschuss vom Land für die Studierendenwerke muss deutlich erhöht werden.
Des Weiteren muss das langfristige Ziel der Bau neuer Wohnheime sein, um eine Wohnheimplatzgarantie für mindestens 10 Prozent der Studierenden und damit eine Verdopplung der Wohnheimplätze zu realisieren.
BAföG
Entscheidend für die Entlastung von Studierenden ist auch eine Verbesserung des BAföGs. Die BAföG-Erhöhung und -Reformen der Bundesregierung begrüßen wir. Das reicht aber nicht aus. Nach wie vor erhalten nur ca. elf Prozent der Studierenden BAföG. Wir setzen uns auf Landes- und Bundesebene dafür ein, die Beantragung des BAföGs zu vereinfachen und eine Öffnung des BAföGs für alle Studierende zu ermöglichen!
Die Juso HSG fordert daher:
Uni muss offen bleiben!
Einfrieren von Mensapreisen
eine schnelle und unbürokratische Auszahlung der “200-Euro-Pauschale” für Studierende.
Bau neuer Wohnheime durch das KStW Wohnheimplatzgarantie für mind. 10 Prozent der Studierenden
mehr finanzielle Unterstützung des KStWs durch das Land NRW
Erhöhung des BAföGs auf 1400€ und Öffnung des BAföGs für alle!
keine Erhöhung des Semesterbeitrags
2. Aus Krisen lernen – studifreundliche Lehre!
Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise der universitären Lehre verändert. Es hat sich gezeigt, dass ein dauerhafter Verzicht auf Präsenzlehre nicht funktioniert. Trotzdem hat die Pandemie auch Verbesserungen in der Lehre mit sich gebracht, wie unter anderem die Möglichkeit der Aufzeichnung der Vorlesungen. Viele Studierende können an manchen Vorlesungen aufgrund von Nebenjobs oder anderen wichtigen Terminen nicht teilnehmen. Wir fordern daher, dass sämtliche Vorlesungen aufgezeichnet werden. Gleichzeitig dürfen keine Anwesenheitspflichten eingeführt werden. Es muss den Studierenden nach wie vor freigestellt sein, ihren Alltag flexibel zu gestalten.
Corona hat uns auch gezeigt, wie wichtig ein Lernplatz außerhalb der eigenen vier Wände ist. Gerade in Klausurenphasen sind die Uni-Bib und die Seminare aber schnell überfüllt. Wir benötigen mehr Lernplätze, die zudem mit Steckdosen ausgestattet sind.
Die Zahl an Studierenden mit psychischen Erkrankungen steigt in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Die Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal verstärkt. Um den Studierenden gezielt zu helfen, ist der Ausbau der psychologischen Beratungsstelle des KStWs dringend notwendig. Außerdem müssen die Ansprüche für Nachteilsausgleiche ausgeweitet werden und dabei insbesondere auch psychische Erkrankungen stärker erfassen.
Die Juso HSG fordert daher:
Aufzeichnung von Vorlesungen
mehr Lernplätze (insbesondere mit mehr Steckdosen)
Ausbau des Zugangs zu Online-Bibliotheken
keine Anwesenheitspflichten
keine Prüfungsrestriktionen (flexible Anmeldung, Freiversuchsregelung)
Ausbau der psychologischen Beratungsstelle
Ansprüche auf Nachteilsausgleich ausweiten
Einsatz für studentisch verwaltete Räume
mehr Erholungsräume auf dem Campus
Faire Entlohnung von Praxisphasen im Studium (Lehramt)
3. Uni für alle!
Feminismus
Patriarchale Strukturen finden sich in allen Bereichen der Hochschule wieder. Mit jeder höheren Qualifikationsstufe nimmt der Frauenanteil ab, feministische Perspektiven finden keinen Platz in der Lehre und Sicherheit vor sexualisierter und sexueller Gewalt bietet die Universität auch nicht. Um eine Hochschule für alle zu gestalten, muss die Universität feministisch werden.
Studierende sollten sich an der Universität sicher fühlen können. Die Uni sollte ein Ort sein, wo sie Hilfe finden können, wenn sie diese benötigen. Deswegen muss es safer spaces an der ganzen Universität zu Köln geben. Die Kampagne EDELGARD der „Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt“ muss in allen Gebäuden der Universität zu Köln vertreten sein.
Für eine feministische Hochschule werden feministische Perspektiven in der Lehre benötigt. In der männerdominierten Wissenschaft muss ein Umdenken stattfinden, damit diverse Perspektiven unserer Gesellschaft berücksichtigt werden.
Deswegen fordern wir für eine feministische Universität zu Köln:
kostenlose Menstruationsprodukte auf allen Toiletten
den Ausbau von safer spaces, zum Beispiel durch EDELGARD in allen Gebäuden
die Pflicht von feministischen Perspektiven in Modulen
eine Mindestquote von 50% Frauenanteil bei Neueinstellungen in allen Bereichen
kein Platz für rassistische und sexistische Professor*innen – Unterstützung der Kritischen Intervention Fetchenhauer
mehr Aufklärungsprogramme für Vorfälle sexualisierter Gewalt
flexiblere Arbeitszeiten für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
mehr Kinderbetreuungsangebote
Klassismus
Wir fordern einen gerechten Zugang zu Bildung für alle.
Der Bildungsstand und das Einkommen der Eltern darf nicht über die Bildungschancen entscheiden.
Deswegen fordern wir:
Unterstützung von Erstakademiker*innen
keine Verknappung der Masterstudiengänge/Professuren (#IchbinHanna))
Möglichkeit zur finanziellen Entlastung in kostenintensiven Studiengängen (Lehrbücher in Jura, Ausstattungen bei Zahnmedizin etc.)
Barrierefreiheit
Eine Uni für alle braucht Barrierefreiheit überall. Uns ist es wichtig, strukturell benachteiligte Gruppen zu stärken und zu unterstützen.
Viele Anlaufstellen an der Universität sind Menschen mit Behinderung nicht bekannt oder einfach schlecht ausgebaut.
Für Barrierefreiheit an der Universität fordern wird:
den Ausbau des Personals im Servicezentrum Inklusion
proaktiv Menschen mit Behinderungen auf den Nachteilsausgleich aufmerksam machen
barrierefreie Hörsäle, Labore und Lernplätze, z.B. durch Blindenschrift, deutlichere farbliche Beschilderung, Aufzüge, Rampen
die Installation von induktiven Höranlagen in der Uni zur Unterstützung von hörgeschädigten Personen
ein Unterstützungsangebot der Universität für Hörgeschädigte durch FM-Anlagen oder Gebärdensprachdolmetscher
4. Günstig und sicher zur Universität!
Das 9€-Ticket war für viele Studierende eine wichtige Entlastung. Das nun angekündigte Nachfolgemodell “49€-Euro Ticket” muss auch bei den Studierenden ankommen. Das Semesterticket muss deutlich günstiger werden und zu dem deutschlandweit gelten.
Aufgrund des Wohnungsmangels und der hohen Mietkosten in der Nähe der Universität, sind viele Studierende gezwungen, weiter weg und/oder außerhalb von Köln zu leben. Leider ist eine regelmäßige Anbindung, zum Beispiel zum Studierendendorf und zur Universität, vor allem nachts und an Sonn-und Feiertagen nicht vorhanden. Aber auch für Studierende in Köln ist die Verbindung zur Universität und nach Hause nicht immer gegeben. Die Linie 142 fährt nachts und an Sonntagen gar nicht, obwohl Einrichtungen der Universität, wie zum Beispiel die Bibliothek, noch geöffnet sind.
Zu der schlechten ÖPNV-Infrastruktur kommt noch dazu, dass es kaum KVB-Fahrräder an der Uni gibt, auf die die Studierenden ausweichen können. Findet man eins, reicht die Reichweite nicht aus, sodass Studierende, die nicht im Stadtzentrum leben, nicht nach Hause kommen mit dem KVB-Fahrrad.
Eine verbesserte Infrastruktur für alle Studierenden ist weiterhin unser Ziel. Es kann nicht sein, dass es teils keine Möglichkeit gibt an die Universität zu kommen und dass an Straßen in der Nähe der Universität (wie zum Beispiel der Luxemburgerstraße) keine sicheren Fahrradwege vorhanden sind.
Deshalb fordert die Juso HSG:
regelmäßige Fahrten der Linie 18 nachts für die Verbindung ins Studierendendorf
regelmäßige Fahrten der Linie 142 nachts und sonntags
sichere Fahrradwege um die und zur Universität
mehr KVB-Fahrräder in der Nähe der Universität mit mehr Reichweite innerhalb Kölns
kostenfreies bundesweites Semesterticket
5. Klimagerechte Universität zu Köln – jetzt!
Die Klimakrise zieht sich durch jeden Lebensbereich und wird vor keinem Halt machen. Aus diesem Grund und für die zukünftigen Studierenden ist es unsere Pflicht und die der Universität dem Problem entschieden gegenzusteuern und nachhaltig als Vorbild für andere Hochschulen voranzugehen.
Die Universität muss in erster Linie den Klimanotstand ausrufen.
Wir müssen uns selbst immer wieder vor Augen führen, was unser eigenes Handeln bedeutet und in Relation zur Klimaschädlichkeit stellen.
Dabei ist auch das Angebot der Mensen ein klarer Schlüsselfaktor, den wir beeinflussen wollen. Ein ökologisches-vertretbares Angebot an Gerichten ist ein wichtiger Schritt, um der Krise effektiv entgegenzutreten. Der Ausbau an Alternativen zu fleischhaltigem Essen sorgt nicht nur für mehr Klimaverträglichkeit, sondern gibt der wachsenden Gruppe an vegetarisch und vegan lebenden Studierenden mehr Auswahl bei der Frage, was heute auf den Teller kommt.
Außerdem muss die Universität verpflichtend darauf achten, bei Sanierungen klimafreundliche Materialien zu verwenden, als auch Sanierungen dem Neubau vorzuziehen und möglichst die Gebäude zu sanieren, die einen hohen Energieverbrauch haben.
Die Universität sollte, auch aus aktuellem Anlass, eine Energie-Eigenerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Universität einrichten. Vor allem muss auf die Energieversorgung bei zukünftigen Sanierungen und möglichem Neubau verpflichtend darauf geachtet werden, z.B. durch erneuerbare Energien auf den Dächern.
Die Juso HSG fordert daher:
Einführung einer Klima-Verträglichkeitsprüfung für universitäre Projekte
mehr vegetarische und vegane Gerichte in den Mensen
Ausbau der lokalen Lieferant*innen
Wiedereinführung des Bio-Gerichts und Ausweitung dieses auf andere Mensen
Verwendung von klimafreundlichen Materialien bei Sanierungen
mehr erneuerbare Energie durch Eigenerzeugung (Photovoltaik-Anlagen)
6. Alerta, alerta, antifascista!
Rechtspopulismus und Rechtsextremismus bekommen immer mehr Zuspruch und führten zu den schrecklichen Anschlägen von Halle oder Hanau. Der Aufstieg der AfD und Förderungen ihr nahestehender Stiftungen und Vereine verstärken das neurechte Netzwerk, zu dem auch deutschnationale Burschenschaften und Verbindungen gehören. Wir als Juso HSG setzen uns daher gegen jegliche Form von Diskriminierung ein und wollen im AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) klar machen, dass es an der Universität keinen Platz für rechtes Gedankengut gibt, deswegen bekennen wir uns klar zum Antifa Arbeitskreis. Sowohl unter Lehrenden als auch unter Studierenden muss aktiv gegen rechte Propaganda aufgeklärt werden, um eine offene, vielfältige und tolerante Universität zu erhalten und zu fördern.
Wir als Juso HSG fordern deswegen:
politische Bildungsveranstaltungen
Ablehnung der BDS-Bewegung – kein Platz für Antisemitismus
Fortführung des festival contre le racisme und der Aktionswochen gegen Antisemitismus
keine Räume der AfD an der Uni
politische Bildung und Aufklärung durch AStA, Politisierung der Studierendenschaft
Auseinandersetzung der Universität zu Köln mit ihrer kolonialen Vergangenheit und Rückgabe von Kolonialgütern
Burschenschaften und Verbindungen aus der Matrikel streichen
7. Hoch die internationale Solidarität!
Wir als Juso Hochschulgruppe verstehen uns als internationalistischer Verband. Der Hochschul- und Wissenschaftsbetrieb zeichnet sich bereits durch internationale und europäische Zusammenarbeit aus. Auch die Universität zu Köln positioniert sich als international ausgerichteter Forschungs- und Bildungsstandort.
Jedoch sind längst nicht alle Voraussetzungen für einen offenen und internationalen Ort des Austauschs erfüllt.
Deshalb fordern wir:
internationale Vergleichbarkeit von Abschlüssen & leichterte Anrechnung von Leistungen im Ausland
Abkehr von der Ökonomisierung der Hochschulen durch den Bologna-Prozess
Ausbau von kostenlosen Fremdsprachenangeboten
Abkehr von den Kürzungen im Stipendienprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
Verbesserung der Studienbedingungen für internationale Studierende durch z.B. garantierte Wohnheimplätze
Die Juso Hochschulgruppe Köln setzt sich für ein Studium ein, das alle Studierenden frei von finanziellen und sozialen Zwängen absolvieren können. Im Fokus unserer Arbeit stehen dementsprechend die Studierenden – und damit der Einsatz für bessere Studienbedingungen, mehr studentischen Wohnraum, Beiträge zu verbesserter Mobilität und mehr Nachhaltigkeit und Inklusion an der Universität, sowie gegen jegliche sozialen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen, die diesen Punkten entgegenstehen. Um diese Ziele zu erreichen brauchen wir eine Studierendenvertretung, die sich politisch engagiert und auch politische Bildung in der Studierendenschaft fördert.
Diese übergeordneten Themen möchten wir weiterhin den Gremien der studentischen Selbstverwaltung und der Universität weiterhin aktiv angehen.
Folgende Unterpunkte liegen uns dabei besonders am Herzen:
1. Nicht zurück zu normal – Weniger Belastung und bessere Studienbedingungen als Lehren aus Corona
Aufgrund Corona bemerken wir aktuell dieses Problem mehr denn je. So ist der Anteil der Studierenden mit psychischer Beeinträchtigung von 2012 bis 2020 von 3% auf 10% angestiegen. Hinzu kommt eine Dunkelziffer, die sicherlich höher liegt. Grund hierfür ist unter anderem der steigende Stress im Uni-Alltag und der Druck mit dem viele Studierende arbeiten müssen. So sitzen Studierende noch bis tief in die Nacht in der Bibliothek, um für eine Prüfung am nächsten Tag zu lernen, obwohl sie schon seit 3 Wochen fit sind.
Dieser psychische Druck hat sich nun durch Corona nochmal verstärkt.
Durch die andauernde Digital-Lehre an der Uni hat sich der soziale Alltag mehr denn je vor den Laptop in einem 10 qm Zimmer verschoben. Hier sitzen Studierende dann stundenlang vor dem Bildschirm ohne einen persönlichen Austausch mit Kommiliton*innen.
Viele Studis beklagen den immensen Druck, der durch die entstandene Einsamkeit noch verstärkt wurde. Viele haben infolgedessen das Studium abgebrochen oder gar nicht erst begonnen. Viele wissen nicht was es bedeutet zu studieren und viele wiederum verlieren sich in diesem Leben. Um diese Belastungen zu verringern, fordern wir:
Die Juso HSG fordert daher:
2. Mahnung vor Exmatrikulation auf schriftlichen Weg
Nachschreibetermine im gleichen Semester
Mehr und bessere Lernplätze
Abschaffung der Maskenpflicht am Platz (Aber 3G-Regel)
Regelstudienzeit abschaffen
Modul im Studium Integrale für eigenen Umgang mit psychischen Problemen
Beratungsstelle für psychische Probleme wieder Face-to-Face
Mehr Werbung für bestehende Angebote
Jura: Platzgarantie in AGs für alle Studierende
2. Keine Ausnahme – Studentische Arbeitsbedingungen und TVStud
Die ca. 2.000 studentischen Hilfskräfte (“SHKs”) gehören zum Rückgrat von Lehre und Forschung an der Uni Köln. Ohne sie würden viele Tutorien und Seminare nicht mehr stattfinden, die Bibliotheken müssten schließen und noch vieles mehr. Trotzdem sind die Arbeitsbedingungen für SHKs miserabel. Kettenbefristungen von oft nur 6 Monaten oder weniger führen zu ständiger Unsicherheit, die Urlaubsansprüche sind ungenügend geregelt oder viel zu gering. Auch eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall muss selbstverständlich werden. Und vor allem: Die Löhne von 10,20 € pro Stunde müssen auf ein existenzsicherndes Niveau steigen und für die Menschen, die von ihrem Nebenjob abhängig sind, auch zum Leben in einer teuren Stadt wie Köln reichen! Dazu kommt, dass Studierende in einem Machtverhältnis zu ihren Arbeitgeber*innen stehen und sich oft nicht trauen, Probleme anzusprechen, wenn der*die Chef*in beispielsweise gleichzeitig auch der*die eigene Dozent*in ist.
Alle genannten Verbesserungen sind für alle anderen Angestellten, egal ob Hausmeister*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen oder Verwaltungsmitarbeiter*innen, längst Standard. Denn sie alle sind geschützt durch den Tarifvertrag der Länder. Wir als Juso-Hochschulgruppe stellen uns daher hinter die bundesweite TVStud-Initiative, die Kölner TVStud-Bewegung und die Gewerkschaften. TVStud ist eine Bewegung von studentischen Beschäftigten in vielen Städten Deutschlands, die sich für einen Tarifvertrag und bessere Arbeitsbedingungen einsetzt.
Die SHK-Räte an den Hochschulen in NRW sind gefährdet, seitdem diese durch das neue “Hochschulfreiheitsgesetz” der schwarz-gelben Landesregierung nicht mehr verpflichtend sind. Diese Bedrohung der demokratischen Teilhabe lehnen wir ab, Mitbestimmung der studentischen Beschäftigten ist für uns nicht verhandelbar!
Die Juso HSG fordert daher:
Erhalt des SHK-Rats an der Uni Köln
Im AStA wollen wir sich organisierende SHKs und die TVStud-Initiative fördern
Mehr Auskünfte über Arbfeitsbedingungen von SHKs an der Uni Köln und keine Blockadehaltung durch die Uni
Einführung eines Tarifvertrags für studentische Beschäftigte (TVStud) in NRW bzw. Integrierung dieser in den TVL (Tarifvertrag der Länder)
Damit einhergehend unterstützen wir die Forderungen von TVStud Köln: Höhere und regelmäßig steigende Löhne; Mindestvertragslaufzeiten; klare Urlaubsansprüche; Lohnfortzahlung im Krankheitsfall; Mitbestimmung z.B in Personalräten
3. Reiche Eltern für Alle! – Offene und soziale Hochschule durch gerechtes Bafög und Chancengleichheit
Unsere Uni muss für alle Studieninteressierten unabhängig von ihrer Herkunft zugänglich sein. Niemand darf schlechtere Chancen sowohl auf einen Studienplatz als auch auf einen Erfolg des Studiums haben, nur weil er oder sie als erste*r in seiner Familie studiert, keine deutsche Staatsbürgerschaft hat, oder aus verschiedenen Gründen wie einer Schwangerschaft länger studiert. Wir setzen uns daher für ein freies, gleiches und flexibles Studium für Alle ein. Aus diesem Grund sollten für ausländische Studierende die gleichen Zugangsbedingungen wie für inländische Studis gelten, es darf keine zusätzlichen (finanziellen) Hürden geben. Dies gilt selbstverständlich auch für finanziell schwächere Studierende. Bildung und Wissenschaft dürfen als wertvolle gesellschaftliche Güter nicht an die finanziellen Möglichkeiten eines Menschen gekoppelt sein.
Als Instrument zur Herstellung von Chancengleichheit muss deswegen das BAföG endlich reformiert und deutlich ausgebaut werden. In diesem Jahr “feiert” das BAföG 50-jähriges Jubiläum, bei der Einführung wurde fast die Hälfte der Studierenden gefördert, heute sind es nur noch 10(!) %. Und noch viel schlimmer: Nur die Hälfte der Studis aus Arbeiter*innen-Haushalten bekommen BAföG. Das ist für uns nicht hinnehmbar! Die Universität soll die Lebensumstände aller Studierenden berücksichtigen. Denn viele haben neben der Universität auch andere Verpflichtungen, die ihren Zeitplan begrenzen. Sei es der Nebenjob zur Finanzierung oder das eigene Kind – es gibt zahlreiche Gründe, warum für einige Studierende eine flexible Zeitgestaltung wichtig ist. All dies ist erforderlich, damit die Universität zu Köln ein Ort des Wohlfühlens und Oase des Proletariats sein kann.
Die Juso HSG fordert daher:
Gebührenfreiheit für alle Studierenden unabhängig von Geburtsland und Staatsangehörigkeit
einen höheren BAföG-Satz und weniger Bürokratie beim BAföG-Antrag
familien, alters-, regelstudienzeit-, einkommen-, leistungsunabhängiges BAföG als 100%-igen Vollzuschuss
kostenfreie Sprachkurse für ausländische Studierende.
Die Abschaffung der Regelstudienzeit und die Einführung eines kostenlosen Teilzeitstudiums
Politischer und praktische Unterstützung des AStA für die autonomen Referate, die benachteiligte Studierende unterstützen: Autonomes Elternreferat, BiPoC-Referat, Referat für antiklassistisches Empowerment, autonomes Ausländer*innenreferat, autonomes Queerreferat, autonomes Referat Studieren ohne Schranken
4. Uni 4.0 – Juso HSG für mehr Digitalisierung in Lehre und Verwaltung
Digitale Lehre
Wir befinden uns nun im vierten Corona-Semester. Vorlesungen, die digital nur von einem leeren Ilias-Ordner begleitet wurden fanden bis zuletzt ausschließlich online statt. Datenschutzrechtliche Probleme, die stets als Einwand gegen Live-Übertragungen von Vorlesungen eingebracht wurden, konnten schlagartig gelöst werden. Zwei Jahre lang haben Studierende nun erlebt, wie digitale Lehre funktionieren kann – dennoch hat die Universität zu Köln in Sachen Digitalisierung der Lehre längst nicht ihre Höchstleistung erreicht.
Manche Professor*innen luden in den vergangenen Semestern ausschließlich Audio-Aufnahmen als Vorlesungen hoch, die Studis mit einer dazugehörigen Powerpoint-Präsentation begleiten sollten. Um solche Vorlesungen ohne ständiges wechseln des Fensters – etwa zum zurückspulen, nachlesen oder korrigieren – zu hören, brauchen manche Studis drei Endgeräte: eines, um die Audiodatei abzuspielen, eines, um die Powerpoint-Folien lesen zu können und eines, um am Laptop mitzutippen.
Gerade Studis die Hör- oder Sehschwächen haben, sind davon betroffen. Die Umsetzung dieser Form von digitaler Lehre scheitert nicht nur an der Größe des Schreibtischs. Eine Vielzahl von Studis kann sich so viele Endgeräte schlicht nicht leisten.
Die vergangenen Semester haben aber auch gezeigt, dass das Problem nicht immer auf Seiten der Studis behandelt werden muss. Selbst im dritten digitalen Semester kam es vor, dass Lehrkräfte ganze Vorlesungen ausfallen lassen mussten, weil sie ihre Folien während Zoom-Meetings nicht einblenden konnten. Das zeigt zum einen, dass Lehrkräfte digital viel breiter aufgestellt werden müssen.
Zum anderen zeigt es aber auch, dass Lehrkräfte sich in Sachen Digitalisierung viel zu stark auf ihren studentischen Hilfskräften und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen ausgeruht haben – und es immernoch tun.
Nun hat aber ein neuer Abschnitt der Lehre während Corona begonnen. Manche Vorlesungen sind schon zur Präsenz zurückgekehrt. Da aber nicht alle Vorlesungen in Präsenz stattfinden, müssen sich Studis teilweise unmittelbar nach einer Präsenzveranstaltung bei einem Zoom-Meeting zuschalten.
Dabei zeigt sich erneut ein Problem, dass schon weit vor Corona bestand und jetzt nur verschärft wurde. Es gibt zu wenige Arbeitsplätze an der Universität zu Köln. Wir als Juso-Hochschulgruppe wollen uns deshalb dafür einsetzen, dass die Universität zu Köln Arbeits- und Lernplätzen endlich Priorität gibt.
Und auch wenn wir noch abwarten müssen, wie die Universität zu Köln die digitale Lehre im Laufe dieses ersten Hybrid-Semesters anpasst, fordern wir, dass diese Punkte auch über Corona hinweg behandelt werden!
Die Juso HSG fordert daher:
Ein verpflichtendes Seminar zur Nutzung verschiedener digitaler Tools für alle Lehrkräfte
leicht nutzbare und einheitliche Tools für Online Vorlesungen
Den Erhalt von digitalen Angeboten zur dezentralen Verfolgung von Vorlesungen
mehr Laptops beim Notebookverleih des AStAs
Mehr Open-Source Zugang zu Standardwerken
Digitale Verwaltung
Eine moderne Universität braucht eine digitalisierte Verwaltung. Eine Bearbeitungszeit von bis zu fünf Werktagen bei E-Mail Anfragen an das Studierendensekretariat ist dabei nicht hinnehmbar und insbesondere gegenüber Erstsemestern unfair. Wir fordern daher eine Verkürzung des Bearbeitungszeitraums auf maximal einen Werktag.
Um das in der Praxis umzusetzen muss zweierlei passieren. Zum einen muss das Studierendensekretariat personell aufgestockt werden. Hier ist uns wichtig, dass die neuen Beschäftigten unbefristete Arbeitsverträge erhalten und nach Tarif bezahlt werden. Nur so kann die Universität sowohl den Interessen ihrer Studierenden als auch ihrer Beschäftigten gerecht werden.
Zum anderen muss die Uni ihre Websites übersichtlicher gestaltet werden. Es kann nicht sein, dass wichtige Infos, zum Beispiel bei KLIPS 2.0, verstreut und an verschiedensten Stellen regelrecht versteckt werden.
Wir fordern, dass Schlüsselinformationen gebündelt und an mehreren Stellen hinterlegt sein müssen. Eine übersichtlichere Website klärt viele Fragen bereits von selbst. Das reduziert die Anzahl der Anfragen und entlastet somit das Studierendensekretariat. Der Telefonservice ist leider auch oft überlastet und bietet keine echte Alternative. Die von uns geforderte Beschleunigung der E-Mail Bearbeitung würde beim Telefonservice ebenfalls für Entlastung sorgen und die Telefone für wirklich komplexe Anfragen freihalten.
Außerdem muss die Anzahl der Steckdosen in den Gebäuden der Universität erhöht werden, da mittlerweile so gut wie alle Studierenden im Neuland des Internets angekommen sind.
Die Juso HSG fordert daher:
Beschleunigung des E-Mail Verkehrs (auf 1 Werktag)
Mehr Servicepersonal im Studierendensekretariat
Uni-Websites übersichtlicher gestalten
Mehr Steckdosen
5. Wohnheim-Party statt Luxus- Appartements – Juso-HSG für mehr bezahlbaren Wohnraum
Der dringende Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum in Köln ist schon lange kein Geheimnis mehr. Besonders zum Semesterstart wird die Not immer wieder deutlich. Nicht selten sind Wohnungsbesichtigungen mit 20 weiteren Interessenten. Deutlich wird die schwierige Lage besonders an der Gegenüberstellung von 325 € BAföG-Wohnpauschale und durchschnittlich 440€ Aufwendung von Studierenden für Miete und Nebenkosten in Köln.
Das ist speziell für finanziell schwächere Studierende, ausländische Studierende oder Studierende mit Kind ein Problem. Die Wahl des Studienortes oder überhaupt die Aufnahme eines Studiums wird dadurch erschwert oder sogar verhindert.
Die Wohnungsnot lässt sich auch am Mangel von Wohnheimplätzen des Kölner Studierendenwerk ablesen. Im Geschäftsbericht des Jahres 2019 werden lediglich 4.797 Wohnheimplätze ausgewiesen. Dem gegenüber stehen 100.000 Studierende an den verschiedenen Hochschulen in der Stadt.
Viele Studierende sind dadurch gezwungen neben dem Studium zu arbeiten, da BAföG oder die Unterstützung durch die Eltern nicht ausreichen.
Eine Folge kann außerdem die Verdrängung an den Stadtrand sein und damit einhergehend eine Erschwerung der Teilnahme am sozialen Leben.
Wir als Juso Hochschulgruppe setzen uns deshalb für mehr bezahlbaren Wohnraum ein. Wir fordern ebenso wie das KStW die Zusammenarbeit von Uni, Stadt und Land, damit mehr bezahlbare Grundstücke und Gebäude den Studierenden als Wohnraum zur Verfügung gestellt werden können.
Das könnte z.B. durch das städtische Vorkaufsrecht bei Grundstücken realisiert werden.
Dieses Vorkaufsrecht wollen wir ganz konkret anwenden bei dem in den nächsten Jahren frei werdenden Justizzentrum an der Luxemburger Straße. Mit dem beschlossenen Neubau und vorübergehenden Umzug in die benachbarte, ehemalige Arbeitsagentur wird ein großes Gebäude in direkter Nachbarschaft zur Universität nutzbar für studentischen Wohnraum. Es darf hier nicht wieder, wie bereits bei der ehemaligen Arbeitsagentur geschehen, eine Chance für bezahlbaren Wohnraum verpasst werden.
Wir fordern daher die ernsthafte Auseinandersetzung darüber, wie Gebäude oder Grundstück den Studierenden Kölns zugute kommen kann.
In Form eines Bürgerbegehrens möchten wir auf die Stadt und das Land Druck aufbauen, damit die Fläche nicht erneut an den höchstbietenden Investor geht.
Die Juso HSG fordert daher:
Bau neuer Wohnheime durch das Kölner Studierendenwerk
Unterstützung durch die Stadt durch Grundstücksverkauf oder Erbpacht an das KSTW, auch durch Ausübung des Vorkaufsrechts
Langfristig ein Wohnheimplatz für alle Studis, die sich dafür bewerben
Umwandlung des Justizzentrums in ein Studierendenwohnheim des KSTW mit über 1.000 Wohnheimplätzen
Mehr Druck durch AStA und Uni auf die Entscheidungsträger bei Stadt und Land
6. Nachhaltigkeit und Mobilität – Ausbau von Fahrrad, ÖPNV und Mensa-Angebot
Nachhaltige Uni Köln
Für eine nachhaltige und klimagerechte Zukunft muss auch die Uni Köln ihren Teil beitragen. Wir als Universität müssen auch Vorbild für andere Einrichtungen sein und aufzeigen, wie diese nachhaltige Zukunft aussehen kann.
Wichtigster Punkt ist dabei die Reduzierung von Treibhausgasen. Dies kann ökologisch vertretbares Essens-Angebot mit weniger Fleisch und unter Einbezug regionaler Zulieferer erreicht werden. Auch die Auswahl an veganen Alternativen muss dringend ausgebaut werden.
Aber auch um den Ausstoß sonst zu verringern, brauchen wir mehr klimaneutrale Energie. Neben der Universität muss auch das KStW ihren Stromverbrauch schnellstmöglich auf 100% erneuerbare Energien umstellen. Ein wichtiger Punkt für uns ist außerdem auch der Ausbau der Solarenergie auf Gebäuden der Universität.
Die Juso HSG fordert daher:
Mehr vegane Produkte in der Mensa
Noch mehr Lieferanten aus der Region
Bau von Solaranlagen auf den Uni-Dächern
Klimaneutrale Uni durch Nutzung von 100% Ökostrom
Ausbau der Fahrrad- und ÖPNV-Infrastruktur
Aufgrund des akuten Wohnungsmangel sind Studierende regelmäßig gezwungen weiter außerhalb von Köln zu leben. Nur leider fehlt es dort oft noch an Infrastruktur, um Studis sicher und einfach Richtung Uni zu bringen. So fährt die Linie 18 abends und nachts nicht mehr regelmäßig nach Hürth-Efferen und damit ins dortige “Studierenden-Dorf”.
Ein anderes Problem ist die fehlende Möglichkeit,mit der Linie 142auch sonntags zur Universität zu kommen. Obwohl viele Studis sonntags beispielsweise die Bibliotheken nutzen, fährt die 142 nicht und Studis von außerhalb müssen längere Umwege in Kauf nehmen.
Viele Studierende nutzen oft und gerne das Angebot der KVB-Leihräder. Allerdings besteht in den Gebieten Kölns, die weiter entfernt vom Zentrum liegen, oft nicht die Möglichkeit dieses Angebot wahrzunehmen. Zum einen gehören diese Gebiete oft nicht mehr zum Abstell-Gebiet nach KVB-Regularien und in diesen Gebieten fehlen dann auch regelmäßig dieStationen, an denen die Fahrräder abgestellt werden können. Zudem stehen noch nicht genügend KVB-Fahrräder an der Universität zur Verfügung.
Eine verbesserte Infrastruktur für die Studierenden ist weiterhin unser Ziel. Studis sind häufig dazu gezwungen, sich auf Straßen wie z.B. der Luxemburger und der Berrenrather Straße teils ohne Fahrradweg fortzubewegen. Diese akute Gefahr für Fahrradfahrende muss noch stärker angegangen werden.
Die Juso HSG fordert daher:
Bus 142 auch sonntags zur Uni
Linie 18 in einer häufigeren Taktung: explizit ab 20 Uhr nach Hürth
Mehr Leihräder an den Fakultäten der Universität
Im AStA wollen wir Druck auf die Stadt machen für den weiteren Ausbau der Radwege
7. Until we are equal – Für konsequente Gleichstellung und Antidiskriminierung
Feminismus
Knapp 50.000 Studis studieren an der Universität zu Köln. Davon liegt der Anteil der weiblich gelesenen Studis bei ca. 60%. Doch diese Zahlen dürfen nicht zum Trugschluss führen, dass weiblich gelesene Personen in allen Studiengängen so stark vertreten sind.
Besonders in den MINT-Fächern sind die Geschlechter noch nicht ausgewogen repräsentiert. Hier ist es deshalb notwendig, dass die Universitäten Einblicke in die MINT-Fächer durch ein umfassendes Programm zum alljährlichen Girl`s Day der Schüler*innen zu ermöglichen. Diese Einführungstage sollten aber auch für geschlechtliche Minderheiten offen gehalten werden. So kann die Universität langfristig ihren Standort als Hort der (Natur-) Wissenschaften stärken und ihrem Ruf als “Uni für alle” gerecht werden.
Denn das Patriarchat und dessen gewaltvollen Auswirkungen nehmen in jeglichen Teilen unserer Gesellschaft einen festen Platz ein. So auch an unseren Hochschulen und an der Universität zu Köln.
Dies zeigt sich vor allem an der mangelnden Repräsentanz von Frauen und die fehlende Diversität sowohl in der Wissenschaft als auch in der Lehre.
Leider nimmt der Frauenanteil immer noch bei jeder weiteren universitären Qualifikationsstufe ab. Dabei stellt insbesondere der geringe Frauenanteil in MINT-Fächern ein großes Problem dar. Hierfür braucht es unter anderem Frauenmindestquoten von 50% bei Neuberufungen von Professuren!
Studierende mit Kind müssen eine extra finanzielle Unterstützung erhalten , zudem braucht es genügend Kinderbetreungsangebote an der Universität.
Damit Menschen in allen Lebenslangen ein Studium anfangen oder fortführen können, muss es flexibel, gestaltbar sein. Das heißt ganz ohne Anwesenheitspflichten.
Weiterhin muss eine finanzielle Entlastung menstruiernder Personen durch das konstenlose Angebot von Menstruationsprodukten auf den Toiletten gewährleistet werden.
Damit Hochschulen endlich ein feministischer Ort werden, braucht es zudem mehr Anlaufstellen für Betroffene von sexualisierter Gewalt.
Jedoch braucht es für eine feministische Uni unbedingt eine feministische Lehre! Es ist dringend an der Zeit Gender-Studies und feministischer Forschung auszubauen! Es muss ein Umdenken in unserer männlich dominierten Wissenschaft stattfinden. Hierfür müssen beispielsweise Frauen, trans- und nichtbinäre Personen insbesondere in der medizinischen Forschung berücksichtigt werden! Für eine feministischen Universität muss eine Wissenschaft, die die diversen Perspektiven unserer Gesellschaft abbildet, die Grundlage darstellen!
Antidiskriminierung
Unser Ziel sollte aber nicht nur sein, das Interesse an einem Studium an der Universität zu Köln zu wecken. Wir setzen uns dafür ein, dass Studis ihr Studium frei von jeglichen Diskriminierungsformen führen können.
Auch an der Universität zu Köln kommt es zu sexuellen oder sexualisierten Übergriffen. Die Uni muss deshalb Studierende schützen, unterstützen und solidarisch mit Betroffenen sein. Deshalb wollen wir den Diskriminierungsmelder des AStAs stärken. Dies soll in Form zusätzlicher Projektleitungen geschehen, die speziell dafür ausgebildet werden sollen, Studis in kritischen Situationen zu unterstützen.
Das aktuelle Semester findet bei vielen aber weiterhin ausschließlich digital statt. Bei Vorfällen während Vorlesungen oder innerhalb von Messenger-Gruppen möchten wir deshalb auch für euch da sein. Dafür streben wir eine enge Zusammenarbeit mit den Fachschaften und den Fakultäten an. Dies reicht aber nicht aus: Damit unsere Uni endlich ein Ort frei von Sexismus wird, braucht es auch mehr Anlaufstellen der Universität für Betroffene von sexualisierter Gewalt und mehr Aufklärungsprogramme!
Im übrigen möchten wir im kommenden Jahr die wichtige Arbeit im Bereich der Antidiskriminierung bei den bestehenden Projekten des AStAs fortführen und ausweiten. Dazu gehört die Unterstützung des autonomen Queerreferats (AQUK), des BiPoC-Referats, sowie autonomen Referats für anti-klassistisches Empowerment (fakE). Der Arbeit dieser Referate möchten wir eine größere Bühne geben. Dazu gehört aber auch, dass wir das Festival Contre le racisme und seine wichtigen Workshops das wir – nach Möglichkeit – wieder in Präsenz fortführen möchten.
Mit dieser Arbeit hoffen wir ein Klima an der Universität zu Köln zu schaffen, in dem sich alle wohl fühlen, damit die Universität zu Köln ein safe space sein kann.
Die Juso HSG fordert daher:
Mindestquote von 50% Frauen bei Neuberufungen von Professuren und Neueinstellungen im Mittelbau
Paritätische Besetzung von Berufskommissionen und Vetorecht für Geichstellungsbeauftragte
Vereinbarkeit von Care-Arbeit und wissenschaftlicher Arbeit durch Reform des Wissenschaftzeitvertragsgesetz, Schaffung von sicheren Teilzeitstellen und ausreichend Kinderbetreuungsangebote
Fortsetzung und Wiederaufnahme der erfolgreichen AStA-Aktionen gegen Diskriminierung: die Aktionswochen gegen Antisemitismus, die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie, sowie das festival contre le racisme
Stärkung und Unterstützung der schon existierenden Autonomen Referate für Interessenwahrnehmung strukturell benachteiligter Gruppen
Schaffung von Anlaufstellen für Opfer sexualisierter Gewalt
Ausbau des AStA-Diskriminierungsmelders
Förderung von Gender-Studies und feministischer Forschung
Flächendeckendes Angebot kostenloser Menstruationsprodukte an der Universität
8. Juso-HSG für eine barrierefreie Hochschule!
Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen werden zu oft in der Wahl oder während ihres Studiums eingeschränkt, manchmal sogar von vornherein ausgeschlossen.
Das gilt besonders für Studiengänge an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, wo die Labore häufig nicht barrierefrei zugänglich sind. Zudem ist die Barrierefreiheit in fast allen Hörsälen eine Seltenheit. Wenn überhaupt plante die Universität in der Vergangenheit ihre Gebäude für gehbehinderte Menschen, sowie für Kinderwagen barrierefrei – nicht aber für hör- oder sehbehinderte Menschen.
Dies muss sich ändern, und zwar so, dass Barrieren im Physischen wie im Psychischen abgebaut werden. Wir sprechen uns für adäquate Betreuung, Behandlung und Unterstützung in jedem individuellen Fall der Behinderung oder chronischer Erkrankung mittels Anlauf- und Informationsstellen an der gesamten Universität aus. Niemand sollte Barrieren verspüren, und niemand sollte durch solche Faktoren von seinem*ihrem Wunschstudium und Abschluss abgehalten werden. Zudem zeigt die 21. Sozialerhebung (67.007 Befragte; 11% mit Beeinträchtigungen) auf, dass ein beträchtlicher Teil der Studierenden durch eine Beeinträchtigung im Durchschnitt länger (36% der Befragten mit Beeinträchtigungen) als 10 Semester für das jeweilige Studium benötigt. Studierende mit Beeinträchtigungen wechseln häufiger ihr Studium, ihre Hochschule oder brechen ab. Die best2-Studie (21.000 Befragte) des Deutschen Studentenwerks (2018) illustriert des weiteren, dass bei 17% der Studierenden die seelischen, psychischen sowie körperlichen Beeinträchtigungen erst im Verlauf des Studiums auftreten. Die dadurch entstehenden Interessen müssen verstanden, berücksichtigt und artikuliert werden.
Die Juso HSG fordert daher:
Barrierefreie Hörsale, Seminarräume, Labore und Lernplätze und Wege dorthin
Barrierefreiheitsmelder des AStA / SoS-Referats bekannter machen
Vorlesesoftware nicht nur an Uni-PCs, sondern auch für Nutzung an eigenen Geräten kostenlos zur Verfügung stellen
Ausbau des Personals, z.B. in Servicezentrum Inklusion
Angebote für Menschen mit Behinderungen bekannter machen
9. Lehramt – Für die Zukunft der Bildung
Reformierung des Lehramtsstudiums:
Zu Beginn des letzten Schuljahres gab es alleine in Nordrhein-Westfalen 3435 unbesetzte Lehrstellen über alle Schulformen verteilt. Um einem stetigen Verfall des deutschen Bildungssystems entgegenzuwirken, müssen daher mehr Lehrkräften ausgebildet werden. Nicht nur Schüler*innen verdienen die bestmögliche Bildung, auch die künftigen Lehrkräfte müssen besser und angemessener ausgebildet werden.
Die Lehramtsstudierenden an der Universität zu Köln werden vor zahlreiche Probleme gestellt. So sind die Anforderungen für Studierende des Lehramts Grundschule und Sonderpädagogik im Fach Mathematische Grundbildung zu hoch und führen oft zu einer Studienzeitverlängerung oder zu einem Abbruch. Vielen Studierenden erschließt sich der Studienaufbau nicht – etwa, dass die Fachdidaktik im Bachelorstudium so einen geringen Stellenwert hat.
Die Praktika-Anteile sind außerdem zu gering, um den Bezug zum Zielberuf Lehrer*in nicht zu verlieren. Daher setzen wir uns für eine praxisorientiertere Lehrer*innenausbildung ein.
Schon seit Jahren gibt es zudem eine massive Seminarplatz-Knappheit in den Bildungswissenschaften. Aufgrund der Fächervielfalt ist außerdem die Überschneidungsfreiheit kaum vorhanden. Das Studium wird durch beides verlängert. Dazu kommt: Es gibt noch immer keine Masterplatzgarantie und keine Vergütung des Praxissemesters, was für Studierende, die sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen müssen, eine große Hürde darstellt. Ein weiteres Problem ist, dass Fremdsprachen bislang als zusätzliche Anforderungen erfüllt werden müssen.
Sowi bleibt!:
2019/20 strich die schwarz-gelbe Landesregierung das Fach Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe I aus dem Lehrplan der Gymnasien und ersetzte es durch Wirtschaft und Politik. Zum Schuljahr 2020/21 erweiterte sie dies auf alle weiterführenden Schulen. Daraufhin beschlossen sie auch eine Änderung des Lehramtstudiengangs Sozialwissenschaften: Das Fach Sozialwissenschaften wurde aus der Lehramtszulassungsverordnung des Landes restlos gestrichen und durch das Fach Wirtschaft und Politik ersetzt.
Dieser Ökonomisierung der Bildung stehen wir klar entgegen und fordern, dass es zu einer sofortigen Wiedereinführung des Faches Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe I kommt und das Schulfach Wirtschaft und Politik abgeschafft wird.
Wir benötigen ein interdisziplinäres Fach Sozialwissenschaften für eine ausreichende ökonomische, politische, soziologische und vor allem demokratische Grundbildung!
Die Juso HSG fordert daher:
Die Herabstufung der Anforderungen im Fach Mathematische Grundbildung
Wir fordern die Errichtung eines verpflichtenden Praxisseminars
Mehr Seminarplätze in den Bildungswissenschaften
Eine Masterplatzgarantie für alle Lehramtsstudierenden
Wir brauchen eine faireVergütung des Praxissemesters
Anrechnungsmöglichkeiten für Fremdsprachen als Credit-Points
Möglichkeit ein Drittfach zu studieren
Wiedereinführung des Fachs Sozialwissenschaften
10. Alerta Antifascista – Juso HSG gegen den Rechtsruck
Rechtes Gedankengut hat viele Formen und Ausprägungen. Und was in der Vergangenheit oft totgeschwiegen wurde, kann spätestens seit dem Aufstieg der AfD und den Morden von Halle und Hanau niemandem mehr bestritten werden. Rechtspopulismus und sogar Rechtsextremismus sind heute so aktuell wie seit langem nicht mehr.
Mit dem 26. September 2021 ist es der AfD erneut gelungen mit einem erschreckend hohen Ergebnis in den Bundestag einzuziehen. Damit hat die AfD mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bald auch ein Anrecht auf Millionen-Zuschüsse für die ihr nahestehende Desiderius-Erasmus-Stiftung. Gleichzeitig spinnt sich rund um die AfD ein neurechtes Netzwerk, zu dem auch deutschnationale Burschenschaften und Verbindungen gehören.
Wir als Juso Hochschulgruppe sehen es daher, heute mehr denn je, als unsere Pflicht an, uns mit fester Entschlossenheit gegen jegliche Form von Diskriminierung einzusetzen. Wir wollen im AStA unmissverständlich klar machen, dass es an der Universität keinen Platz für rechtes Gedankengut gibt.
Die Universität ist und bleibt ein Forum des freien wissenschaftlichen Diskurses und ein Ort der Lehre, welcher von Studierenden und Lehrenden aus unterschiedlichsten Ländern und Verhältnissen bereichert wird. Dass Lehrende sich in rechtspopulistischen Parteien engagieren und teils öffentlich rechte Gesinnungen zum Ausdruck bringen, dürfen wir als Studierendenschaft daher nicht unkommentiert lassen.
Auch unter den Studierenden muss aktiv gegen rechte Propaganda aufgeklärt werden um eine offene, vielfältige und tolerante Universität zu erhalten und weiter zu fördern.
Die Juso HSG fordert daher:
Politische Bildungsveranstaltungen und Aufklärung durch den AStA
Fortführung von bestehenden Veranstaltungsformaten wie dem festival contre le racisme und den Aktionswochen gegen Antisemitismus
Gegen jeden Antisemitismus: Die anti-israelische und antisemitische BDS-Bewegung lehnen wir ab
Rechte Bestrebungen in Uni und Stadtgesellschaft benennen und darüber aufklären, z.B. Burschenschaften und rechte Verbindungen
Keine Räume für die AfD auf dem Campus!
Klare Kante gegen Verbinder und Burschis in studentischen Ämtern
Stärkung des AStA-Politikreferates und klares Bekenntnis zum Antifa AK
Die Landesregierung NRW lässt weiterhin Studierende und Lehrpersonen der Universitäten in Nordrhein-Westfalen in Zeiten von Corona im Regen stehen. Statt selber Verantwortung zu übernehmen wird den Universitäten selbst die Verantwortung zugeschoben, dies treibt einen Keil zwischen die Hochschulen, Studierenden und das Lehrpersonal. Mit der Kundgebung am 23. Juni wurden die Forderungen der Studierenden noch einmal klar gemacht: Statt überschnelle Öffnungsversuche, die Studierende einem gesundheitlichen Risiko aussetzen, benötigen wir endlich einen klaren Fahrplan für das Wintersemester! Zudem fordern wir von der Landesregierung ein Unterstützungsprogramm, das sich mit den sozialen, finanziellen sowie gesundheitlichen Herausforderungen von Studierenden befasst. Weiterhin fordern wir ein Impfkonzept für Hochschulen, bei dem Studierende sowie Angestellte an der Uni schnellstmöglich ein Impfangebot erhalten. Dafür benötigen wir die schnelle und unbürokratische Vergabe finanzieller Unterstützung, damit Hochschulen Studierende endlich einen sicheren Rückgang in die Präsenzlehre für das kommende Wintersemester ermöglichen!
Studien zeigen, dass sowohl die psychische als auch die finanzielle Situation der Studis sich seit Beginn der Pandemie stark verschlechtert haben. Nach über einem Jahr Studium im Home-Office fühlen sich viele Studierende vernachlässigt und von der Politik übergangen. Psychische Belastung, Angst vor der Verlängerung des Studiums, finanzielle Not, Verschuldung durch staatliche Überbrückungshilfen, keine sozialen Kontakte, schlechte digitale Ausstattung, mangelhafte Online-Lehre – die Liste, welche die letzten drei Semester beschreibt ist lang und frustrierend.
Seit Langem fordern wir als Jusos die Öffnung des BAföGs, um zumindest den Studierenden finanziell unter die Arme zu greifen. Jedoch ist für uns auch klar, dass inzwischen die Höhe des eigenen Kontostands nicht mehr die einzige Sorge der Studierenden darstellt. Wir brauchen endlich nachhaltige Lösungen, damit die Sorgen im Studium endlich ein Ende haben!
Der Wohnungsmarkt in Köln ist nicht erst seit gestern, insbesondere für Studierende und Azubis, angespannt. Seit Jahren fehlen aber ernsthafte Bestrebungen der Politik, für diese Gruppen ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mit dem Freiwerden des Justizzentrums an der Luxemburger Straße ergeben sich neue Perspektiven in Nachbarschaft der Universität.Die explodierenden Mietpreise für WG-Zimmer und Wohnungen erfordern es, dass die Politik dieses Mal schnell handelt und Studierendenwerk und Studis nicht jahrelang hingehalten werden.Nachdem bereits die Arbeitsagentur aus dem bisherigen Gebäude an der Luxemburger Straße ausgezogen ist, wird es auch für das Justizzentrum in direkter Nachbarschaft bald einen Neubau geben. Während das Gebäude der Arbeitsagentur leider bereits an einen privaten Investor verkauft wurde, sind die Pläne für das Justizzentrum noch offen und eine Entscheidung vertagt. Zuletzt im Stadtrat, als es bei einem Antrag der SPD-Fraktion, laut dem die Umnutzung für studentischen Wohnraum geprüft werden sollte, gar nicht erst zur Abstimmung kam.Wir fordern von Stadt und Land eine Auseinandersetzung mit der nachfolgenden Nutzung der beiden großen Gebäudekomplexe für studentischen und sozialen Wohnraum in Abstimmung mit dem Kölner Studierendenwerk. Es muss sichergestellt werden, dass die Möglichkeiten im Interesse der Studierenden genutzt werden.
Heute feiert unsere Bildungsministerin Anja Karliczek 50-jähriges BAföG-Jubiläum. Für uns fehlt hier jeglicher Anlass, um diesen Tag zu feiern.
Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie steht es alles andere als gut um die finanzielle Lage der Studierenden. Die “Nothilfe”, welche vor einem Jahr präsentiert wurde, ist unzureichend und ein beschämendes Ergebnis des Bildungsministeriums. Wie man riskieren kann, dass sich Studierende während einer Krise hoch verschulden, ist für uns unverständlich. Dabei leiden gerade wir, als eine Gruppe, die sich größtenteils durch Nebenjobs über Wasser hält, in einem besonders hohen Maße unter der Pandemie.
Jedoch gab es auch schon vor der Pandemie keinen Grund zur Freude: Obwohl viele Studis auf BAföG angewiesen sind, haben die meisten aktuell keinen Anspruch auf die staatliche Unterstützung. Folglich werden seit Jahren historisch geringe Förderzahlen verzeichnet. Wir brauchen ein BaFöG, unabhängig von der Regelstudienzeit, vom Einkommen der Eltern sowie vom Alter! Damit die Voraussetzung “reiche Eltern” für ein Studium bald der Vergangenheit angehört!
Anstatt heute mit Bildungsministerin Karliczek zu feiern, erinnern wir uns lieber an die Anfangszeit vor 50 Jahren zurück. Während inzwischen die CDU alles daran setzt das BAföG vollkommen herunterzuwirtschaften und Studierende in den finanziellen Ruin zu treiben, sehnen wir uns nach das BAföG als Vollzuschuss unter Willy Brandt.
+++Gegen Kollektivstrafen für Studis! Die Uni Köln ist selbst verantwortlich für ihr Prüfungs-Chaos+++
Wir fordern: Keine Prüfungs-Annullierungen, Sicherheit für alle Studis, Rückendeckung durch AStA & Fachschaften, vernünftig organisierte Online-Prüfungen!
Die Universität darf den Studis keine Kollektivstrafen auferlegen und Klausuren auf keinen Fall in Gänze annullieren!
Letzte Woche ist bekannt geworden, dass es in den Klausuren des aktuellen Semesters vermehrt zu Täuschungs- und Betrugsversuchen gekommen ist. Vorab ist für uns klar, dass Täuschungsversuche nicht nur unfaire Vorteilsannahmen gegenüber gewissenhaften Studierenden sind, sondern die Integrität der Studierenden und das Vertrauen zwischen Lehre und Studierendenschaft beschädigen. Wer dabei erwischt wird, muss selbstverständlich, wie bei Präsenzprüfungen auch, mit Sanktionen rechnen.
Allerdings ist für uns unverständlich, wie die Universität zu Köln mit dieser Problematik umgeht und versucht, die Studierendenschaft einzuschüchtern.
Wenn die Universität in ihrer Mail selbst davon spricht, dass der Kreis der Täuscher*innen nur eine geringe Anzahl von Studierenden beträgt, gibt es keine Anhaltspunkte Klausuren gänzlich zu streichen und somit auch diejenigen zu bestrafen, die ihre Klausuren ehrlich absolviert haben. Solche Kollektivstrafen sind nicht hinnehmbar und auch juristisch höchst fragwürdig!
Die Universität muss endlich verlässliche Online-Prüfungsformate für das kommende Semester anbieten!
Für uns ist auch klar: Die Universität hatte Monate Zeit, einen der Lehre und den Studierenden entsprechenden Plan zur vernünftigen Gestaltung der Klausurphase vorzulegen. Dies wurde auf ganzer Linie versäumt. Statt die Qualität der Klausuren und der Lehre in den vergangenen Online-Semestern zu evaluieren und daraus Lehren für das jetzige Wintersemester zu ziehen, schießt die Universität gegen die Studierenden, von denen schon jetzt viele durch die Pandemie sowohl finanziell als auch psychisch belastet sind. Die zusätzliche Androhung von Annullierungen zeigen, dass die Universität sich mäßig um die mentale Gesundheit ihrer Studierendenschaft bemüht. Nur weil die Uni schlechte Presse für ihr Prüfungs-Chaos bekommen hat, kann es nicht sein, dass auch unschuldige Studis jetzt als Sündenböcke herhalten müssen.
Der AStA und die Fachschaften dürfen zum Unmut der Studis nicht schweigen und müssen sich klar zu den Belangen der Studierendenschaft positionieren.
Fachschaftsvertreter*innen und der AStA sind gewählt, um die Interessen der Studierendenschaft gegenüber der Uni zu vertreten. Das Problem der Täuschungsversuche zu thematisieren ist selbstverständlich richtig. Es kann aber nicht sein, dass, wie durch einzelne Fachschaften in Chat-Gruppen geschehen, die Androhung von Kollektivstrafen ohne eine kritische Auseinandersetzung weiterverbreitet wird. Fachschaften dürfen nicht einfach Befehlsempfängerinnen der Prüfungsämter oder Fakultäten sein. Entsprechend aufgeheizt und angespannt war die Stimmung unter den Studierenden in den letzten Tagen. Wir hoffen, dass AStA und Fachschaften sich unmissverständlich mit der Studierendenschaft solidarisieren und gegenüber der Uni klarstellen, dass Prüfungsannulierungen inakzeptabel sind.
Die Prüfungsämter und das Rektorat müssen zügig zu einem klaren Ergebnis kommen, damit Studis nicht mehr in Ungewissheit über ihre Klausuren und den weiteren Verlauf ihres Studiums gelassen werden.
Sowohl bei bereits geschriebenen als auch bei noch anstehenden Klausuren herrscht große Unsicherheit in der Studierendenschaft. In der vom Rektorat versendeten E-Mail ist die Rede von Sanktionen für alle Klausuren, bei denen Täuschungsversuche bekannt seien. Im Nachhinein Klausurbedingungen zu ändern, indem eine kollektive Wiederholung der Klausur gefordert wird, ist für uns ein klares No Go! Wenn es handfeste Beweise einer Täuschung gegen einzelne Studierende gibt, dann müssen die nötigen und allgemein bekannten Konsequenzen gezogen werden. Jedoch zählen Screenshots aus anonymen Messengergruppen nicht dazu.
Man könnte meinen, es fing vor ungefähr einer Woche an. Ein Video kursierte durch Social Media, in dem zu sehen war, wie ein weißer Polizist in Minneapolis sein Knie so lange in den Nacken eines am Boden liegenden unbewaffneten Mannes gedrückt hatte, bis er starb. Der Name des am Boden liegenden Mannes war George Floyd. George Floyd war Schwarz.
Dieses Video erregte großes Aufsehen. Nicht nur in den USA solidarisieren sich Menschen mit George Floyd, welcher inzwischen als eine Symbolfigur für den alltäglichen Rassismus fungiert. Sondern weltweit finden Solidaritätsbewegungen statt. Vorgestern, am Dienstag, den 2. Juni, hat die Musikindustrie in den USA mit dem Hashtag #TheShowMustBePaused dazu aufgerufen ihren Betrieb ruhen zu lassen und stattdessen einen Raum zu schaffen, um an Betroffene von Rassismus zu gedenken. Dieser Dienstag wurde somit zum #BlackOutTuesday.
Jedoch ist dies kein Thema, das erst seit letzter Woche präsent ist. Rassismus ist seit Hunderten von Jahren für einen großen Teil unserer Weltbevölkerung alltägliche Realität.
Polizeigewalt führt zu den schrecklichen Todesfällen von George Floyd, Breonna Taylor, Ahmaud Arbery, N’Deye Mareame Sarr, John Amadi, Dominique Koumadio und zu vielen weiteren Todesfällen Schwarzer Menschen. Diese Fälle sind der deutlichste Ausdruck einer Gesinnung, die sich aber schon in der strukturellen ungleichen Behandlung bei Razzien, in Schulen, auf dem Wohnungsmarkt, bei der Arbeitssuche und vielem mehr zeigt. Es sind alles Symptome für Rassismus.
Rassismus ist zum einen ein Konstrukt, welches aufrechterhalten wird und Ungleichheit in der Gesellschaft manifestiert. Insofern kann er als institutioneller Rassismus bezeichnet werden. Institutioneller Rassismus ist nicht nur ein Thema, das die Bürger*Innen in den USA betrifft. Auch in Europa, sowie in Deutschland, ist er insbesondere bei der Strafverfolgung allgegenwärtig. Zuletzt wurde dies deutlich, als am 18.04.2020 in Hamburg ein Pfleger mit ghanaischen Wurzeln auf dem Weg zu seinen Patienten durch Beamte gewaltvoll von seinem Fahrrad gerissen wurde. Er habe sich “verdächtig” verhalten, weshalb man ihn des Drogehandels beschuldigte und ihm daraufhin Handschellen anlegte. Doch durch Behörden werden solche Vorfälle schnell als “Einzelfall” heruntergespielt und das Problem des “racial profiling” verkannt.
Zum anderen ist Rassismus ein Denkmuster im Hinblick auf andere Menschen. Dieses kann als personeller Rassismus bezeichnet werden. Sie kann ihren Ursprung in bewusstem und eingefahrenem Denken haben, aber auch – und das in den meisten Fällen – auf unbewusst anerzogene Stigmatisierung zurückzuführen sein. Personeller Rassismus bewirkt, dass bei Menschen dann, wenn sie ihr Gegenüber als “anders” wahrnehmen, eine Reihe von Vorannahmen zu der Person ihres Gegenübers ausgelöst werden. Diese Vorannahmen können mangelnde Bildung, beschränkte Intelligenz, beschränkte sprachliche Fähigkeiten, die Staatsbürgerschaft und vieles mehr beinhalten. Betroffene werden oft nicht als Teil der Gesellschaft, die dieses rassistische Weltbild teilt und prägt, angesehen: “Wo kommst du her?”. Wenn sie als Teil der Gesellschaft angesehen werden, dann jedoch nicht als gleichwertiger und gleich gebildeter Teil, sondern als solcher, den man stets – unabhängig vom Alter – erziehen und bilden müsse: “So machen wir das in Deutschland.”
Das Ergebnis ist rassistische Polizeigewalt, die sich gegen nicht-weiße oder nicht-deutsch sprechende Menschen richtet. Nur dank Aktivst*Innen werden beispielsweise Fälle wie der von Oury Jalloh, welcher 2005 in einer Zelle in Dessau verbrannte, nicht komplett unter den Tisch gekehrt.
Und genau das ist der Punkt, an dem wir ansetzen können. Denn Rassismus wird so lange zu unserem Alltag dazugehören, so lange weiße Menschen institutionellen Rassismus unterstützen, institutionalisierte Ungleichheit ausblenden und personellen Rassismus gar nicht erst wahrnehmen. Dieses Verhalten erfolgt oftmals nicht bewusst oder aktiv, sondern wird allen Bürger*Innen unserer Gesellschaft anerzogen, sodass es eine intensive und immer wiederkehrende Auseinandersetzung mit dem Thema abverlangt. Erst wenn Nicht-Betroffene den Rassismus erkennen und aktiv jeden Tag für dessen Beseitigung einstehen, auch dann, wenn es unangenehm ist und nicht zur Mehrheitsmeinung zählt, kann Rassismus ein Ende gesetzt werden.
Ein großer Dank geht an das Autonome BIPoC Referat der Universität zu Köln, welches viel inhaltlichen Input geliefert hat.
Da sich personeller und institutioneller Rassismus jedoch nur gemeinsam stürzen lässt, rufen wir ebenfalls zur Beteiligung am Silent Protest kommenden Samstag, dem 06.06., auf.
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