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Rückblick auf die Landtagswahlen

Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sind nun acht Tage her. Neben deutlichen Siegen für die AfD, Ohrfeigen für die CDU und Arschtritten für die SPD wird ein bundesweiter Politikwechsel herbeigeredet. Man müsse nun klare Haltung in der Flüchtlingskrise zeigen, zusammenstehen, reflektieren und allerlei Geschwätz. Gesprochen wird allerdings sehr wohl, egal wo, wann und wer mit wem. Einige unserer Mitglieder formulieren vorab schonmal ein paar Fragen und Anmerkungen, die man einigen Personen(-gruppen) entgegnen könnte. Wir möchten vorwegschicken, dass das ein oder andere etwas flapsig klingen könnte.

 

Lieber Sigmar Gabriel,

die drollige Schreibzunft hatte tatsächlich mit ihrer Vermutung recht: Malu hat Dir den Allerwertesten gerettet. Mit dem, was Dir grundsätzlich abgeht, oder Du vielleicht einfach nur rekordverdächtig schlecht präsentierst, nämlich mit klarer Haltung und Charisma. Selbstverständlich darfst Du Dich über den unerwartet deutlichen Wahlsieg in der Pfalz freuen. Du hast aber erneut stilsicher bewiesen, dass Du nur eine Sache wirklich gut beherrschst: die Schönrednerei. Das wusste man zwar schon, nachdem Du aus einem erbärmlichen Wahlergebnis von 74% zum Parteivorsitzenden flugs eine Zweidrittelzustimmung gemacht hast. Deine Statements zu den Landtagswahlen toppten das allerdings nochmal deutlich. 12% bei den Schwaben und 10% in Saxen-Anhalt? Naja, passiert schonmal, die 12% erklären sich durch Kretschmann, die 10% irgendwie merkwürdig, die Wahlen sind halt schwierig. Ist auch egal, seit 2005 hat man ja keinen amtierenden Ministerpräsidenten verloren und Malu war im Fokus. Solange man Deine Wortbeiträge inhaltlich aufgrund der letzten Sonntagsfrage prognostizieren kann, wird unsere Partei allerdings weiter gen Politorkus gespült werden, auch wenn Du das standhaft bestreiten magst. Bei Landtagswahlen krachen wir nämlich ein, wenn es keine charismatische Person an der Spitze des Landesverbands gibt. Bitte zieh’ mal vernünftige Konsequenzen und schwätz’ nicht irgendeinen Blödsinn über blühende SPD-Landschaften, das nimmt Dir sowieso niemand ab.

Hallo Julia Klöckner,

die Behauptung, dass durch AfD-Wahl das linke Lager gestärkt werden würde, war schon letzte Woche bescheuert, hat sich am Wahlabend aber auch für Sie sichtbar als Unfug herausgestellt. Sie mögen es mit ihrem eingefrorenen, herzerkältenden Grinsen zwar mal zur Königin der Pfälzer Weinberge gebracht haben, doch über deren Grenzen reicht Ihr Charme ofenkundig nicht hinaus. Die Rede, die Sie tapfer grinsend hielten, als Sie versuchten, das desaströse Ergebnis Ihrer Eiertänzertruppe irgendwie schön zu reden, klang für manche zwar eher nach einem “Ich bin dann mal weg, bis demnächst in Berlin und was Ihr hier macht, interessiert mich nicht mehr”, war aber vor allem ein Highlight, weil Sie ernsthaft verkündeten, ein Wahlziel erreicht zu haben, schließlich sei Rot-Grün abgewählt, hahaha. Lustig, was? Vor allem der zu Lasten aller gehende Aufstieg der AfD. Ein Karrieretipp noch zum Schluss: Vielleicht mal weniger flexibel auf der xenophoben Klaviatur klimpern, sondern Aufrichtigkeit proben. So wie Dreyer und Kretschmann. Denn auch bei politisch konservativ eingestellten Menschen kommen bayrophile Töne nicht zwingend gut an. Klingeln Sie mal bei Sarkozy.

Huhu Protestwählerschaft!

Da hast Du’s dem Establishment ja mal richtig krass gezeigt! Nicht alle sind so clever und votieren für eine Truppe, die Sozialleistungen für Unfug, den Klimawandel für eine Lüge und Englisch für eine Scheißhaussprache der Wissenschaft hält, die dringend durch Deutsch ersetzt werden müsse. Schuld an allem sind die bösen Smartphone tragenden, vom Staat finanzierten Muselmanen und die Politiker da oben, die Eure Sorgen nicht ernst nehmen. Aber man wird seine Meinung ja wohl noch per Wahlstimme kundtun dürfen! Ihr seid ja auch zu bemitleiden, eine Gemeinschaft der Opfer von Gutmenschen- und sozialromantischer Politik. Immerhin habt Ihr dazu beigetragen, dass die Deutschen keine Ausnahme mehr in Europa sind. So kommentierte es jedenfalls eine französische Journalistin auf SPON. Sie sei erleichtert, dass es in Deutschland auch Probleme mit Rechtsextremen gäbe. Nach dieser Sichtweise habt Ihr also den Abgesang auf die teutonische Herrenrasse angestimmt und Euch de facto selbst ausgetrickst, haha! Vielleicht versteht Ihr ja zudem auch irgendwann mal, dass die alternativen Abgeordneten in Landtagen eher wenig Einfluss auf die Bundespolitik ausüben können.

Unliebe CSU,

so viele Saupreißn wünschen sich, dass Ihr mal bundesweit zur Wahl steht! Ist das nicht toll? Hätte die bürgerliche Variante der AfD doch nur bei den Landtagswahlen zur Verfügung gestanden, so wäre uns doch die richtige AfD erspart geblieben! So zumindest die Suggestion. Was damit gewonnen worden wäre? Das rassistische Gegrunze wäre immerhin in bayrischer Sprache vorgetragen worden und damit wenigstens ein bisschen lustig gewesen. Aber mal abgesehen davon wäre es vielen wahrscheinlich lieb, wenn Ihr Eure verbalen Schlammschmeißereien hinterm bajuwarisch-antifaschistischen Schutzwall lassen könntet und nicht schon am Montagmorgen davon schwadroniert, künftig eine härtere Linie in der Flüchtlingspolitik fahren zu wollen. Die gibt’s nämlich schon. Wo? Ratet’s, Burschen! Richtig: im frauk’schen Storchenheim zu Dresden. Solange Ihr, die einzig gesellschaftlich weitgehend akzeptierte Seperatistenpartei auf deutschem Boden, Euch nicht endlich vom Bund lossagt, werden die Fragen, weshalb eine kleine Truppe aus der bayrischen Provinz so viel Einfluss auf die Bundespolitik haben darf, möglicherweise lauter werden. Freuen würd’s uns allemal.

Werter Barbara Wolf,

Durch Ihr Wahlergebnis ist zumindest eines sicher: Stefan Mappus ist rehabilitiert! Das atomindustrieliebende Moppelchen holte 39%, Sie immerhin herausragende 27! Nicht unbedingt ein Grund zum Feiern, aber für Sie Grund genug, trotz Kretschmann die Regierungsbildung einzufordern. Eine Deutschlandkoalition fürs Ländle, das wär’s doch! Damit hätten Sie es allen gezeigt! Auch Ihrer Partei, die sich gerade sehr laut fragt, ob Sie, Wolf, noch alle Spätzle im Häusle haben. Einen Stimmenverlust von 12% interpretieren Sie als “Auftrag, zu einer stabilen Regierung beizutragen”? Da Sie mit solchen Aussagen bereits ankündigen, bei der nächsten Landtagswahl die 20% zu knacken, wünschen wir Ihnen und Ihrer Frau Guido weiterhin viel Freude und verbleiben mit kretschenden Grüßen.

Und zum Abschluss, Frankfurter Allgemeine Zeitung,

möchten wir nur der Vollständigkeit halber darauf hinweisen, dass Deine monatelange kleingeistige Vorgartenhetze gegen Merkel, Muslime und Migrant*innen exakt die Saat für die Landtagsergebnisse war, auf die Du jetzt bestürzt hinabschaust. Gemachte Politik ist das eine, die aufheizende Berichterstattung das andere. Nun “Zwischen Albtraum und Wirklichkeit” in Bezug auf die AfD zu titeln, ist in Etwa vergleichbar mit dem Geflenne des behenkelten Lucke. Denn der war auch irgendwann erschrocken, von dem, was er da heranzüchtete. Kommt Dir da was bekannt vor? Genau: Hinterher will man in Deutschland grundsätzlich nicht Schuld gewesen sein.

 

Wenn alle diese Hinweise und Bitten beachten, wird Deutschland flugs ein ganz tolles Land. Darauf ein dreifaches “Deutschland, Glückauf!”
Euer Florian, euer Lulu, euer Christopher.

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Allgemein Themenabende

Der Kuaför aus der Keupstraße

Vorlesungsfreie Zeit bedeutet für uns, mal aus der Uni raus zu kommen – deswegen stand vor dem Plenum am Donnerstag ein gemeinsamer Kinobesuch auf dem Plan. Trotzdem sollte natürlich auch der (lokal-)politische Bezug nicht zu kurz kommen. Zu unserem Glück zeigt das Weißhaus-Theater momentan den deutsch-türkischen Dokumentarfilm „Der Kuaför aus der Keupstraße“, der die Ermittlungen bezüglich des Nagelbombenanschlags in der Keupstraße 2004 aufarbeitet.

Dabei stellt der Film die Ermittlungen aus der Sicht der Opfer des Anschlags dar, vor allem des Friseursalonbesitzers Özcan Yildirim und seines Bruders Hasan, die im Zuge der Ermittlungen eher wie potenzielle Täter, als wie Opfer behandelt wurden. Die Ermittlungen beschränkten sich auf den Umkreis des Friseursalons, die Kunden und mögliche Verbindungen zur organisierten Kriminalität. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund kam für die Ermittler zu keinem Zeitpunkt in Betracht. Naturgemäß sind die Darstellungen in solch einem Film etwas einseitig, decken sich aber zu einem großen Teil mit der Kritik des NSU-Untersuchungsausschuss am Verhalten der Ermittler.

Natürlich darf aber auch die hochschulpolitische Arbeit während der Semesterferien nicht zum erliegen kommen, sodass wir im Anschluss an den gemeinsamen Kinobesuch bei unserem Plenum unter anderem über bevorstehende Demonstrationen und unsere Jahreshauptversammlung am 02.04.16 sprachen.

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Termine

Einladung zur Jahreshauptversammlung

Liebe Genoss*innen,

hiermit laden wir fristgerecht zur nächsten Jahreshauptversammlung (JHV) der Juso Hochschulgruppe Köln ein. Die JHV wird am Samstag, den 02. April 2016 ab voraussichtlich 11 Uhr stattfinden. Da ich bislang von der für die Raumverwaltung zuständigen Person keine Rückmeldung erhalten habe, kann ich derzeit allerdings weder einen Raum nennen noch die genaue Uhrzeit zu 100% garantieren. Etwaige Änderungen teile ich euch allerdings alsbald möglich mit.

Als Tagesordnung wird vorgeschlagen:

00. Begrüßung, Vorstellungsrunde (falls gewünscht), Wahl der Redeleitung, Wahl der*des Protokollantin*en, Wahl der Tagesordnung, weitere Formalia

01. Bericht des Sprecher*innenrats

02. Wahl einer Mandatsprüfungs- und Zählkommission

03. Entlastung des Sprecher*innenrats

04. Festlegung der Größe des Sprecher*innenrats

05. Vorstellung und Wahl des Sprecher*innenrats

06. Wahl der Delegierten für das BKT

07. Wahl der Delegierten für das LKT

08. Anträge

09. Verschiedenes

10. Singen der „Internationalen“

Gemäß §2 „Aushändigung der Satzung und der Geschäftsordnung“ der GO verschicken wir hiermit die Links für die derzeit gültige Satzung: http://juso-hsg.uni-koeln.de/wer-wir- sind/satzung/ und die Geschäftsordnung: http://juso-hsg.uni-koeln.de/wer-wir- sind/geschaeftsordnung/ sowie zum Liedtext der „Internationalen“: http://juso-hsg.uni-koeln.de/liedtext-der-internationalen/ .

Der Sprecher*innenrat würde sich freuen, möglichst viele von euch bei der JHV begrüßen zu dürfen.