Selbstverständnis

Bei unserer Jahreshauptversammlung am 17.11.2017 haben wir folgendes Selbstverständnis für unsere Arbeitsweise festgehalten:

Grundsatz: Die Juso Hochschulgruppe Köln setzt sich für ein Studium ein, das alle Studierenden frei von finanziellen und sozialen Zwängen absolvieren können. Bei uns können alle mitarbeiten – nicht nur SPD- oder Juso-Mitglieder. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Anliegen der Studierenden sowohl an und gegenüber der Hochschule als auch in der Öffentlichkeit zu vertreten. Im Fokus unserer Arbeit stehen dementsprechend die Studierenden – und damit der Einsatz für bessere Studienbedingungen, mehr studentischen Wohnraum, Beiträge zu verbesserter Mobilität und mehr Nachhaltigkeit und Inklusion  an der Universität, sowie gegen jegliche sozialen Ungerechtigkeiten, die diesen Punkten entgegenstehen. Wir als Juso Hochschulgruppe Köln benennen und verurteilen jede eindeutige Form von Antisemitismus, LGBTI*-Feindlichkeit, Rassismus, Sexismus sowie weitere Arten der Diskriminierung.

Zur Umsetzung dieser Ziele definieren wir unsere Arbeitsweise folgendermaßen:

1. Unsere Arbeit soll für die Studierenden relevant sein!
Wir möchten, dass möglichst viele Studierende von unserer Arbeit profitieren können. An diesem Grundsatz richten wir unsere Arbeit aus: Im Zentrum unserer Arbeit stehen Projekte, die das Studieren vereinfachen, entbürokratisieren, oder auch überhaupt erst ermöglichen. Konkret bedeutet das beispielsweise, dass wir Prüfungsrestriktionen angehen und uns gegen Regelungen wehren, die das Studium für internationale Studierende, Studierende mit Kind, Nebenjob, Behinderung oder einer sonstigen Erschwernis verkomplizieren oder verunmöglichen.

2. „Politik ist das Bohren dicker Bretter“ – ab in die Gremien!
Politische Forderungen aufstellen können viele. Wer an der Universität aber tatsächlich etwas verändern möchte, muss in die universitären Gremien. Mit bildungspolitischen Veranstaltungen Diskurse anzustoßen und ein Bewusstsein für relevante Themen zu schaffen ist wichtig; unser Ziel besteht allerdings darin, konkrete Verbesserungen herbeizuführen. Gerade, weil die Mühlen in den Gremien langsam mahlen, liegt diese Arbeit uns besonders am Herzen. Unser Anspruch ist es, (auch) in der intensiven Zusammenarbeit mit den Fachschaften die Anliegen der Studierenden in den Hochschulgremien umzusetzen.

3. Wir verschaffen uns Gehör!
Wir begreifen eine gute Öffentlichkeits- und Pressearbeit als zentralen Baustein politischer Tätigkeit. Aus Transparenzgründen gegenüber denjenigen, die wir vertreten, berichten wir regelmäßig über unsere Gremienarbeit. Um Selbige effektiver zu gestalten, nutzen wir zudem – wenn nötig – Pressekontakte, um öffentlichen Druck auf die Entscheider*innen aufzubauen.

4. Die Universität nicht als Mikrokosmos begreifen!
Die Welt beginnt nicht an der Tür zum Hauptgebäude, und sie endet auch nicht dort: Viele unserer selbst definierten Handlungsfelder betreffen nicht nur die Studierenden der Universität zu Köln. Wir befürworten deswegen die zielführende Vernetzung verfasster Studierendenschaften untereinander. Auch sonst ist der „Blick über den Tellerrand“ für uns selbstverständlich, denn Universitäten sind keine hermetisch abgeriegelten Einheiten. Themen wie Wohnraum, Mobilität oder Digitalisierung, aber auch Diskriminierungen müssen gesamtgesellschaftlich angegangen werden. Unser Fokus ist die Vertretung der Studierenden – den Rest der Welt verlieren wir dabei aber nicht aus dem Blick.

5. Politisches Bewusstsein schaffen!
Ein Kernelement unserer Arbeit ist die politische Bildung. Zu ihr gehört es, politische Diskurse
(auch) an der Universität auszutragen. Dazu möchten wir ein Bewusstsein für die politischen Fragen unserer Zeit schaffen. Damit das gelingt, setzen wir zwei Ansprüche an Veranstaltungen, die wir organisieren: Erstens sollen sie konkret sein, also eine spezifische Frage oder ein spezifisches Thema abdecken. Um möglichst vielen den Zugang zu diesen Themen zu ermöglichen, sollen sie aber gleichzeitig niedrigschwellig genug sein, damit alle Interessierten den Themen folgen können, ohne sich bereits tiefergehend in entsprechende Diskurse eingelesen haben zu müssen.

6. Selbstbedienung? Nicht mit uns!
Wir empfinden die unverhältnismäßige Verwendung studentischer Gelder als ungerecht, denn die Semesterbeiträge sollen allen Studierenden zu Gute kommen. Nichtsdestotrotz empfinden wir die Aufwandsentschädigung, die AStA-Mitgliedern, Referent*innen in autonomen Referaten, Fachschaftsrät*innen und Personen in ähnlichen Positionen gewährt werden, als notwendig. In Gremien- und Projektarbeit muss teilweise so viel Zeit gesteckt werden, dass ein Nebenjob verunmöglicht wird. Daher sehen wir Aufwandsentschädigungen als notwendig an, um allen Studierenden das Engagement grundsätzlich zu ermöglichen.

7. Wurzeln und Flügel
Unsere Gremientätigkeit hat ihre Basis in der Hochschulgruppe. Entsprechend erwarten wir von unseren Vertreter*innen in Gremien, dass sie relevante Entwicklungen an die Gruppe herantragen, damit wir Gruppenpositionen dazu entwickeln können. Gleichzeitig sprechen wir aber allen, die wir für die Tätigkeit in Gremien aufstellen, unser Vertrauen aus und ermöglichen ihnen so, Entscheidungen (auch spontan) zu treffen. Das gilt für unsere Parlamentarier*innen ebenso wie für alle, die Ämter in studentischen und Hochschulgremien bekleiden.